Pressemitteilung | Deutscher Jagdverband e.V. (DJV) - Vereinigung der deutschen Landesjagdverbände für den Schutz von Wild, Jagd und Natur

Von Mardern und Menschen / Was tun gegen die wilden Plagegeister in Haus und Auto?

(Bonn) - Das hat schon so manchem schlaflose Nächte bereitet. Ungebetene Gäste auf dem Dachboden, die einen tierischen Rabatz machen. Der Poltergeist in Wildtiergestalt ist häufig der Steinmarder.Als so genannter Kulturfolger sucht er die Nähe des Menschen und gibt diese nur ungern wieder auf, wenn er ein passendes Versteck gefunden hat. Wie man dem unliebsamen Mitbewohner trotzdem Beine machen kann, weiß der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV).

"Jetzt in der Paarungszeit im August liefern sich Marderpärchen wilde Verfolgungsjagden mit lautem Gekreische", erläutert Anke Nuy, Pressesprecherin beim DJV. Davon fühlten sich Betroffene oft erheblich gestört. Was also tun? Der bekannten Hausmittelchen gibt es viele: vom ausgelegten Hundehaar, über das laufende Radio, bis hin zum Ultraschallgerät - doch sie wirken nur kurzfristig. Experten empfehlen eine gründliche Untersuchung des Gebäudes, um festzustellen, wo der wilde Untermieter hineingelangt.

Oberhalb der Regenrinne schafft es der wendige Räuber sogar, die ersten Dachpfannen anzuheben und darunter hindurch zu schlüpfen.

"Selbstverständlich muss zum Zeitpunkt der Ausbesserung sichergestellt sein, dass der Marder und seine Jungtiere nicht eingesperrt werden", betont Anke Nuy weiter.

Ein einfaches Mittel ist es, dem Marder seinen Aufstieg auf das Dach zu verleiden: Eng am Haus stehende Bäume oder Pfähle sollten in 50 Zentimeter Höhe mit einer glatten Plastik- oder Metallmanschette versehen werden, an der die Tiere nicht hochklettern können.

In der Paarungszeit, der so genannten Ranz, setzen die Männchen zahlreiche Duftmarken rund um ihr Revier, um Rivalen fernzuhalten. Eindringling ins Revier ist für den Marder leider auch das Auto, das nach einem fremden Marder riecht. Sehr zum Leidwesen der Besitzer, die durch den vermeintlichen Abwehrversuch des Marders erhebliche Schäden im Motorraum feststellen müssen. Zur Prophylaxe am Auto eignet sich ein engmaschiger Draht, der unter dem Fahrzeug befestigt wird. Aufwendiger und teurer ist der Einbau spezieller Elektroden unter der Kühlerhaube. Steinmarder kommen bundesweit sehr häufig vor, da die Tiere keine natürlichen Fressfeinde wie den Uhu oder Wolf haben. Je höher die Zahl der Marder, desto ausgeprägter ist auch der Kampf um das eigene Revier.

Am besten wendet man sich an die örtliche Jägerschaft, wenn man einen polternden Gast auf dem Dachboden beherbergt. Steinmarder unterliegen dem Bundesjagdgesetz. Die Grünröcke sind Experten für Wildtiere und kennen sich mit Mardern und deren Lebensweise bestens aus. Speziell geschulte Jäger können die Steinmarder mit Lebendfallen fangen und Betroffenen individuelle Tipps geben.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. (DJV) Pressestelle Johannes-Henry-Str. 26, 53113 Bonn Telefon: (0228) 949060, Telefax: (0228) 9490630

(el)

NEWS TEILEN: