Pressemitteilung | Familienbetriebe Land und Forst e.V. (FaBLF)

Waldpolitik konsequent auf messbaren Klimaschutz ausrichten

(Berlin) - Der Bundesrechnungshof hat vorgestern seinen aktuellen Band zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes vorgelegt. Dabei legt er insbesondere beim Klimaschutz durch Wald und Holz den Finger in die Wunde: "Seit neun Jahren fördert der Bund mit 88 Millionen Euro aus dem Waldklimafonds Projekte, die zum größten Teil keine nachweisbare Verbesserung für Wald und Klima haben."

Max v. Elverfeldt, der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, erklärt dazu: "Anstatt die Mittel aus dem Waldklimafonds zielgerichtet und effizient auf den Klimaschutz auszurichten, hat die Bundesregierung in den letzten Jahren andere Umweltmaßnamen sowie Forschungs- und Beratungsprojekte gefördert. Nur 16 Prozent der Fördergelder des Waldklimafonds dienten unmittelbar der Anpassung der Wälder an den Klimawandel, der CO2-Minderung oder der Erhöhung der CO2-Bindung. Der Großteil des Geldes wurde für die reine Beobachtung des Waldsterbens und das Erstellen von Broschüren und Webseiten ausgegeben. Eine zielgerichtete und effiziente Klimaschutzpolitik sieht anders aus!"

Auch das aktuelle Waldförderprogramm mit seine vielen Vorgaben, die mit Klimaschutz wenig zu tun haben, ist laut Elverfeldt ein Etikettenschwindel. Er sieht hier nun Cem Özdemir und Steffi Lemke in der Verantwortung: "Die beiden verantwortlichen Ministerien haben nun die Chance, mit einem Kurswechsel ein klares Zeichen für Wald und Holz als Klimaschützer Nr. 1 zu setzen. Wald und Holz kompensieren rund 14 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen, die in Deutschland entstehen. Dies ist aber nur möglich, wenn die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden. Denn nur so wird Holz produziert, um Kohlenstoff in langlebigen Holzprodukten zu binden und andere, klimaschädliche Rohstoffe durch Holz zu ersetzen. Diese Klimaschutzleistungen werden in Deutschland von knapp 2 Mio. Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer erbracht. Das können sie künftig aber nur leisten, wenn diese Leistungen durch die Gesellschaft honoriert werden."

Ein erster, wichtiger Schritt wäre es, die Klimaschutzleistung des Waldes in Wert zu setzen. "Jeder Hektar Wald speichert im Schnitt 8 Tonnen CO2 pro Jahr. Diese Leistung sollte aus dem Klima- und Transformationsfonds vergütet werden, der aus den Einnahmen aus CO2-Emissionen besteht. Eine solche Vergütung wäre gerecht, logisch und notwendig, um die Leistungen des Waldes und den dafür notwendigen Einsatz der Waldeigentümer auch dauerhaft sicher zu stellen."

Quelle und Kontaktadresse:
Familienbetriebe Land und Forst e.V. (FaBLF) Juliane Ahrens, Leiterin Kommunikation Claire-Walldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 2463046-0, Fax: (030) 2463046-23

(mw)

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