Weniger Arbeiten für den Strom / Löhne stiegen in 45 Jahren um das Elffache
(Berlin) - Die deutschen Stundenlöhne sind wesentlich stärker gestiegen als der Strompreis: Um im Jahr 2005 eine Kilowattstunde Strom bezahlen zu können, musste ein Industriebeschäftigter 42 Sekunden arbeiten. 1960 war sein Kollege für die gleiche Menge Elektrizität noch drei Minuten und 24 Sekunden tätig. Das ermittelte der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin.
Zu Beginn des Zeitalters der Elektrizität war Strom ein Luxusartikel. Innerhalb kurzer Zeit ist er zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die Tag und Nacht genutzt wird. Ein Industriearbeiter musste 1913 rund 51 Minuten arbeiten, um sich eine Kilowattstunde Strom kaufen zu können.
Hauptgrund für diese günstige Entwicklung: Die Löhne sind schneller gestiegen als die Strompreise, erläuterte der VDEW. So verdiente ein westdeutscher Arbeiter 1960 durchschnittlich pro Stunde 1,37 Euro brutto. Eine Kilowattstunde Strom kostete den Haushaltskunden knapp acht Cent. Bis 2005 stieg der Stundenlohn im Durchschnitt um das Elffache. Der Haushaltsstrom kostete mit weniger als 19 Cent pro Kilowattstunde (inklusive Grundgebühr, Steuern und Abgaben) etwa zweieinhalb Mal so viel wie 1960.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW)
Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin
Telefon: 030/726147-0, Telefax: 030/726147-140
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