Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Westeuropa: Kaufkraftentzug durch hohen Ölpreis belastet Pkw-Absatz / Deutschland entwickelt sich erstmals wieder besser als Westeuropa

(Frankfurt am Main) - Im Monat Oktober wurden in Westeuropa 1,14 Mio. Personenkraftwagen neu zugelassen – ein Minus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das zuletzt wieder schwächere Wachstum steht u.a. im Zusammenhang mit dem stark gestiegenen Ölpreis, der zur Verunsicherung und zu Kaufkrafteinbußen der Verbraucher führte. Von den Volumenmärkten entwickelte sich lediglich der Pkw-Absatz in Deutschland (+4,5 Prozent) positiv; die Vielzahl neuer Modelle und Kaufanreize sowie der seit einigen Monaten zu beobachtende Nachfrageanstieg bei den deutschen Herstellern spiegelten sich positiv in den Absatzzahlen wider. Frankreich (-8 Prozent), Italien (-8 Prozent) und Großbritannien (-6 Prozent) mussten dagegen deutliche Verluste hinnehmen, wobei sich in den genannten Ländern im Vorjahresvergleich jeweils zwei Arbeitstage weniger auswirkten. In Spanien kam es erstmals in diesem Jahr zu einem Verkaufsrückgang (-2 Prozent). Allerdings wies der Oktober in Spanien drei Arbeitstage weniger auf als vor Jahresfrist. Seit Jahresbeginn ergibt sich in Westeuropa ein Zulassungsplus von 1 Prozent. Die größten Zuwächse erzielten Dänemark (25 Prozent), gefolgt von Griechenland (13 Prozent) und Spanien (10 Prozent).

Der Dieselanteil an den in Westeuropa neu zugelassenen Personenkraftwagen erhöhte sich in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 4,7 Prozentpunkte auf 47,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wurden 13 Prozent mehr Diesel-Pkw in Westeuropa verkauft. Die deutschen Hersteller konnten von dieser Entwicklung überdurchschnittlich profitieren – knapp die Hälfte der in diesem Zeitraum neu zugelassenen Diesel-Pkw waren deutsche Konzernmarken.

In den neuen EU-Ländern wurden im Oktober mit 62.100 Pkw 19 Prozent weniger neue Fahrzeuge verkauft als ein Jahr zuvor. In Polen (-38 Prozent), wo das Durchschnittsalter eines Pkw mittlerweile bei 11 Jahren liegt, wird das Neuwagengeschäft durch die hohen Importe von Gebrauchtwagen belastet. So gingen allein von Deutschland im bisherigen Jahresverlauf 70 Prozent mehr Gebrauchtwagen nach Polen. Seit Jahresbeginn ging der Absatz neuer Pkw in den neuen EU-Ländern um 3 Prozent zurück. Die deutschen Hersteller konnten ihre starke Stellung behaupten. So lag ihr Marktanteil in der Slowakei bis einschließlich Oktober bei 54 Prozent, in Tschechien sogar bei 63 Prozent.

In den Mercosur-Staaten entwickeln sich die Verkäufe von Neufahrzeugen im Zuge der anziehenden Wirtschaftsentwicklung positiv. In Argentinien fanden im Oktober rund 25.000 Light Vehicles (+50 Prozent) einen Käufer. Im bisherigen Jahresverlauf lag der Absatz 113 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Getragen wird diese Entwicklung vom dynamisch wachsenden privaten Konsum. In Brasilien wurden bis einschließlich Oktober 1,7 Mio. Light Vehicles (+21 Prozent) produziert. Mit 497.600 Light Vehicles konnten 15 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahr exportiert werden. Auf dem Inlandsmarkt wurden seit Jahresbeginn knapp 1,2 Mio. Fahrzeuge verkauft. Damit lagen die Verkäufe 11 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Die steigende Nachfrage aus dem In- und Ausland lässt die Beschäftigung in der brasilianischen Automobilindustrie steigen. Im Oktober waren dort 87.600 Menschen beschäftigt, 8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Automobilindustrie Brasiliens trägt rund 11 Prozent zur Industrieproduktion und 3 Prozent zum BIP des Landes bei.

Quelle und Kontaktadresse:
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