Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Westeuropa: Pkw-Absatz ohne Schwung / Neue EU-Länder: Fiskalische Rahmenbedingungen belasten Neuwagenabsatz

(Frankfurt am Main) - Im Monat September wurden in Westeuropa 1,35 Mio. Personenkraftwagen neu zugelassen – ein Minus von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit entwickelten sich die Pkw-Zulassungen auch nach den Sommermonaten verhalten. Hierfür verantwortlich sind das mäßige Wirtschaftswachstum mit weiterhin hoher Arbeitslosigkeit sowie die kräftig gestiegenen Ölpreise. Von den großen Volumenmärkten entwickelte sich lediglich Spanien (+ 6 Prozent) positiv. In Frankreich und Italien gingen die Verkäufe um jeweils 1 Prozent zurück. In Großbritannien sank der Absatz um 2 Prozent. Der Absatzrückgang in Deutschland (– 4 Prozent) war für die verhaltene Zulassungsentwicklung in Westeuropa verantwortlich – ohne Deutschland erreichte der Pkw-Absatz Vorjahresniveau. Ungeachtet der jüngsten Entwicklung ergibt sich in Westeuropa seit Jahresbeginn noch ein Zulassungsplus von 1,5 Prozent.

Zu den Gewinnern in Westeuropa im September gehörten die BMW Group (+ 19 Prozent) und die zu DaimlerChrysler gehörende Konzernmarke Smart (+ 29 Prozent). Im bisherigen Jahresverlauf legten die BMW Group (+ 8 Prozent) sowie die Konzernmarken Smart (+ 17 Prozent) und Skoda (+ 2 Prozent) bei den Pkw-Verkäufen zu. Die deutschen Hersteller konnten im bisherigen Jahresverlauf ihren Marktanteil in Westeuropa von gut 46 Prozent behaupten. Die französischen Anbieter hingegen mussten Absatzverluste hinnehmen.

In den neuen EU-Ländern bleibt der Pkw-Absatz derzeit hinter den Erwartungen zurück. Mit 57.506 Fahrzeugen wurden im September 19 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als ein Jahr zuvor. Hierfür verantwortlich sind in erster Linie höhere Verbrauchsteuern, vorgezogene Verkäufe im ersten Tertial sowie der Wegfall der Zölle auf Gebrauchtwagenimporte. Zudem lassen Sparzwänge der Regierungen die öffentliche Nachfrage schrumpfen. In den ersten neun Monaten des Jahres erreichte der Pkw-Absatz nahezu Vorjahresniveau (– 1 Prozent). Die Voraussetzungen für eine wieder anziehende Pkw-Nachfrage sind jedoch vorhanden: Die Wirtschaftsentwicklung der neuen EU-Länder ist weiterhin vielversprechend, der Nachholbedarf an neuen Fahrzeugen beträchtlich.

Unterstützt von politischen Reformen sowie einer anhaltend positiven Wirtschaftsentwicklung läuft die Automobilkonjunktur in der Türkei weiter auf vollen Touren: Von Januar bis September 2004 wurden mit 336.200 Pkw 181 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als vor Jahresfrist; bei den importierten Fahrzeugen konnten dreimal so viele Fahrzeuge abgesetzt werden. Die Produktion übertraf in den ersten neun Monaten des Jahres mit 334.200 Pkw (+ 72 Prozent) das Vorjahresergebnis ebenfalls deutlich. Die Pkw-Exporte stiegen im gleichen Zeitraum um 144 Prozent auf 109.500 Einheiten.

In Russland wurden in den ersten acht Monaten 2004 mit knapp 732.000 Pkw russischer Anbieter 8 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als vor Jahresfrist. Darüber hinaus finden immer mehr ausländische Pkw einen Käufer. Der Anteil ausländischer Marken erreichte zuletzt einen Anteil von 25 Prozent. Dies ist nicht zuletzt eine Folge der Erdölhausse sowie starker Einkommenszuwächse der russischen Bevölkerung. Die Produktion bis einschließlich August lag mit 735.500 Pkw 14 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Besonders stark konnte die Produktion ausländischer Hersteller zulegen: Mit 78.300 Fahrzeugen rollten dreimal so viele Pkw ausländischer Marken von den Bändern. Auch die deutschen Hersteller sind in Russland gut vertreten: Neben der Fertigung vor Ort konnten sie ihre Ausfuhren nach Russland seit Jahresbeginn um 54 Prozent auf 18.750 Pkw steigern.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

NEWS TEILEN: