WHO: Bone and Joint Decade 2000-2010
(New York) - In den nächsten Jahren ist weltweit mit einem dramatischen Anstieg der Kosten zu rechnen, die durch die Zunahme von Knochen- und Gelenkerkrankungen verursacht werden. Die Vereinten Nationen (UN) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklären, dass bereits heute mehrere hundert Millionen Menschen an Knochen- und Gelenkerkrankungen leiden. Auf Grund der demografischen Entwicklung wird sich die Zahl der erkrankten Patienten über 50 Jahre in den kommenden 20 Jahren verdoppeln.
Kofi Annan, Generalsekretär der UN, kündigt am Dienstag, den 30. November 1999 die "Bone and Joint Decade 2000-2010" an, deren Ziel die weltweite Verbesserung der gesundheitlichen Aspekte und der Lebensqualität von Menschen mit Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane ist.
Die internationale Kampagne wird von den UN, der WHO sowie bereits von mehr als 650 wissenschaftlichen Gesellschaften und Patientengruppierungen weltweit getragen. Bislang unterstützen 15 nationale Regierungen offiziell die Dekade, in Europa unter anderem die Länder Finnland, Großbritannien, Niederlande, Schweden, Österreich, Rumänien, Tschechei und Ungarn.
In der Bundesrepublik Deutschland wird sich die "Bone and Joint Decade" auf Gelenkerkrankungen, Wirbelsäulenschäden, Osteoporose und Extremitätentraumata konzentrieren. Knochen- und Gelenkerkrankungen sind in Deutschland einer der Hauptgründe für einen Arztbesuch. Die ohnehin knappen Kassen des Gesundheitswesens werden durch diese Leiden in jedem Jahr mit rund 70 Milliarden Mark belastet, die auch für 40 Prozent aller verlorenen Erwerbstätigkeitsjahre und Berentungen sowie für 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten verantwortlich sind.
Die Aufmerksamkeit soll jedoch nicht nur auf die enorme volkswirtschaftliche Belastung gelenkt werden, sondern insbesondere auch auf die vielen Möglichkeiten, Leiden zu reduzieren oder gar das Entstehen der Erkrankung zu verhindern.
Weltweit arbeiten bereits 39 nationale Netzwerke der "Bone and Joint Decade", in weiteren 41 Ländern werden sie zur Zeit aufgebaut. In Deutschland haben bis jetzt fünfzehn wissenschaftliche Gesellschaften und Patientenverbände die Deklaration unterzeichnet und bilden hier das nationale Netzwerk.
Koordinator der "Bone and Joint Decade" in Deutschland ist Herr Professor Dr. Wolfhart Puhl, Chefarzt und Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Klinik mit Querschnittgelähmtenzentrum der Universität Ulm.
Quelle und Kontaktadresse:
DGK Pressekontakt:
Dr. Karsten E. Dreinhöfer
Bone and Joint Decade, Director of Development
Orthopädische Universitätsklinik Ulm
Oberer Eselsberg 45
89073 Ulm
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