Pressemitteilung | Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.)

Winterverluste hoch, aber niedriger als erwartet

(Wachtberg) - Nach den Herbstumfragen der Bieneninstitute 2014 hatte sich bereits angedeutet, dass die Überwinterung von Bienenvölkern in Deutschland bundesweit sehr schlecht werden wird und mit einer hohen Verlustrate zu rechnen ist. Das Ergebnis anhand der abgegebenen Schätzungen lag im November bei durchschnittlich 25 - 30 Prozent Bienenverlusten. Nun hat das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen als federführendes Institut für diese Umfrage die Frühjahrsbefragung ausgewertet und die repräsentativen Ergebnisse vorgelegt.

Mehr als 12.700 Imkereien aus Deutschland und den benachbarten Ländern haben sich in den letzten zwei Monaten an der Befragung beteiligt. Rund 10 Prozent (10.006) der Mitglieder des Deutschen Imkerbundes haben somit eine Meldung abgegeben. Die Ergebnisse basieren auf fast 170.000 eingewinterten Bienenvölkern der Imkereibetriebe, die sich gemeldet haben. Danach lag die Verlustquote in diesen Imkereien bundesweit bei 22,3 Prozent. Etwa 39 Prozent der Betriebe hatten keine Ausfälle. Die einzelnen Regionen auf Bundesland- und Regierungsbezirksebene sind dabei sehr unterschiedlich betroffen. Überdurchschnittlich hohe Verlustraten gab es z. B. in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und dem Saarland.

Barbara Löwer, Geschäftsführerin des Deutschen Imkerbundes e. V., meint zum Ergebnis: "Unsere Befürchtungen aus dem Herbst letzten Jahres haben sich Gott sei Dank nicht voll bestätigt. Die tatsächlichen Bienenverluste sind niedriger als erwartet. Legt man aber die normale Überwinterungsrate von ca. 10 Prozent zugrunde oder die tatsächliche des letzten Winters 2013/2014 von 8 - 9 Prozent, so liegt das diesjährige Ergebnis deutlich darüber. Viele Imkereien in verschiedenen Regionen mussten große Verluste hinnehmen. Das bedeutet für diese Betriebe einen hohen wirtschaftlichen Schaden, der nicht von allen durch Nachzucht bis zum Sommer wieder ausgeglichen werden kann. Vor allem bedeuten die Verluste aber auch, dass wir jetzt im Frühjahr weniger Flugbienen haben, die die Bestäubung in der Region sicherstellen und Honig produzieren können. Dies könnte zu wirtschaftlichen Einbußen sowohl bei den Ernten der Landwirte und Obstbauern als auch für die Imker als Honigvermarkter führen." Da besonders die Varroamilbe Auslöser für die immer wiederkehrenden hohen Winterverluste ist, hat der Deutsche Imkerbund e. V. noch in diesem Monat einen Runden Tisch zu diesem Thema initiiert, an dem Bienenwissenschaftler und Experten für imkerliche Fachfragen zum aktuellen Stand der Bekämpfungsmethoden beraten.

Detaillierte Informationen zu den Winterverlusten unter: http://www.deutscherimkerbund.de/191-DIB_Pressedienst.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Imkerbund e.V. Pressestelle Villiper Hauptstr. 3, 53343 Wachtberg Telefon: (0228) 932920, Fax: (0228) 321009

(sy)

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