Wirtschaftminister lässt europaweite Kennzeichnung von Klonfleisch scheitern / Möllenberg: "Will Brüderle vorsätzlich die Verbraucher täuschen?"

(Hamburg) - "Dass Wirtschaftsminister Brüderle bei den jüngsten Verhandlungen mit dem EU-Parlament ein Verbot und eine Kennnzeichnung von Klontierprodukten blockiert hat, grenzt an vorsätzlichen Verbraucherbetrug", so der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg. "Herrn Brüderle ist noch nicht aufgegangen, dass die Verbraucher weder Klonfleisch noch einen Minister wollen, der sich dafür hergibt, die Menschen mit nicht gekennzeichneten Produkten aus so genanten `Risiko-Technologien´ über den Tisch zu ziehen."

Zwar sind auch andere EU-Staaten wie Großbritannien, Schweden und die Niederlande gegen eine Kennzeichnungspflicht, die deutsche Position war aber wegen des besonders großen deutschen Stimmenanteils letztendlich ausschlaggebend.

Wie viele geklonte Tiere und ihre Nachfahren inzwischen weltweit im Handel sind, werden die Verbraucher nicht mehr erfahren. Fest steht: Das Geschäft mit dem Samen geklonter Zuchttiere boomt nicht nur bei argentinischen Rinderzüchtern. Die Verbraucher, so Möllenberg, hätten ein Recht zu erfahren, was auf ihren Tellern liegt. Herr Brüderle habe offensichtlich aus Angst vor einem Handelsstreit mit den USA als einem Groß-Exporteur von Klonfleisch gekniffen und damit den europäischen Verbrauchern und den deutschen Fleischproduzenten einen Bärendienst erwiesen. Möllenberg: "Jeder Vertrauensverlust in die Qualität von Lebensmitteln kostet Arbeitsplätze! Es wird Zeit, dass die Bundeskanzlerin von ihrer Richtlinienkompetenz Gebrauch macht und ihrem Wirtschaftsminister nachhaltig erklärt, dass er vorrangig die Interessen der Menschen in Deutschland zu vertreten hat."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Telefax: (030) 288849699