Pressemitteilung | Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM)

Wirtschaftszahlen: Volatile Zeiten fĂŒr die deutsche Möbelindustrie

(Bad Honnef) - Volatile Zeiten fĂŒr die deutsche Möbelindustrie / Umsatz legt im ersten Halbjahr 2022 um 13,4 Prozent zu / Herausforderungen in der zweiten JahreshĂ€lfte / Prognose 2022: Umsatzplus von 6 bis 8 Prozent

Jan Kurth, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der VerbĂ€nde der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), erklĂ€rt am 19. August 2022 zur wirtschaftlichen Situation der Branche:

Die Zeiten bleiben unsicher und außergewöhnlich herausfordernd - auch fĂŒr die deutsche Möbelindustrie. Die Achterbahnfahrt fĂŒr unsere Branche geht weiter: Seit Beginn der Pandemie verzeichnen unsere Hersteller eine höchst volatile GeschĂ€ftsentwicklung. Dem Corona-Schock im FrĂŒhjahr 2020 folgte eine ĂŒberraschend schnelle Erholung, die allerdings durch den drastischen Materialmangel im Verlauf des Jahres 2021 ausgebremst wurde. Die Verteuerung nahezu aller Vorprodukte wurde zur großen Belastung fĂŒr unsere Branche; insbesondere auch deshalb, weil die drastischen Kostensteigerungen entweder nicht vollstĂ€ndig oder aber nur zeitversetzt weitergegeben werden konnten bzw. können.

Durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs verschĂ€rften sich die Störungen in den Lieferketten weiter. Aktuell scheint sich die MaterialverfĂŒgbarkeit in vielen Bereichen zwar wieder etwas stabilisiert zu haben, wie unsere verbandsinternen Umfragen zeigen. Auch haben sich die Lieferzeiten in der Folge wieder etwas verkĂŒrzt. Die Versorgungslage - etwa im Bereich Massivholz - bleibt allerdings weiter angespannt, die Lieferketten sind nach wie vor fragil. Und: Der Preisanstieg bei Vorprodukten und Energie setzt sich fort. So lagen beispielsweise die Erzeugerpreise fĂŒr Holzwerkstoffe, als eine der Hauptkomponenten fĂŒr KĂŒchen- und Kastenmöbel, nach amtlicher Statistik im Juni 2022 um 46,4 Prozent ĂŒber dem Vorjahresmonat und auch fĂŒr das zweite Halbjahr 2022 wurden bereits weitere Steigerungen umgesetzt bzw. angekĂŒndigt. Entspannung sieht anders aus, und fĂŒr die Unternehmen bleibt die Weitergabe dieser Belastungen in der Kette existenziell.

Dazu kommen eine ganze Reihe weiterer Herausforderungen - darunter das schwache Konsumklima, die Sommerzeit mit Hitze und allgemeiner Reiselust, die Inflation und die steigenden Energiepreise -, die im Ausblick nĂ€her beleuchtet werden. Eine wilde Mischung unterschiedlicher Einflussfaktoren, die tĂ€glich in der öffentlichen Debatte fĂŒr weitere Verunsicherung sorgen. Wir glauben jedoch fest an die hohe Bedeutung unserer Produkte fĂŒr die Verbraucher. Die NachfrageabschwĂ€chung im Juni und Juli ist unserer EinschĂ€tzung nach auch dem großen NachholbedĂŒrfnis in Sachen Urlaub geschuldet. Im Herbst wird der Fokus auf das eigene Zuhause wieder stĂ€rker werden - dann rechnen wir erneut mit positiven Impulsen fĂŒr unsere Branche.

Im ersten Halbjahr 2022 konnten die deutschen Möbelhersteller ihren Umsatz um 13,4 Prozent auf rund 9,5 Mrd. Euro steigern. Das Umsatzwachstum spiegelt dabei vor allem die gestiegenen Materialkosten wider. Das mengenmĂ€ĂŸige Wachstum fiel deutlich geringer aus als das Umsatzwachstum. Im Monat Juni zeigte sich unterdessen mit einem Umsatzplus von 4,3 Prozent eine abgeschwĂ€chte Dynamik.

Im ersten Halbjahr 2022 entwickelte sich der Inlandsumsatz vor dem Hintergrund der guten Nachfrage im Winter und angesichts der hohen AuftragsbestĂ€nde Ende 2021 mit plus 13,8 Prozent positiv. Auch der Auslandsumsatz der deutschen Möbelindustrie konnte in der ersten JahreshĂ€lfte 2022 mit plus 12,6 Prozent zulegen, allerdings war das Wachstum etwas niedriger als im Inland. WĂ€hrend sich die AuslandsumsĂ€tze bis Ende Februar noch deutlich dynamischer entwickelten als die InlandsumsĂ€tze, drehte sich der Trend seit MĂ€rz angesichts der negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der stark gestiegenen Transport- und Logistikkosten wieder um. Bei der Bewertung der aktuellen Ergebnisse muss auch auf die Vorjahreswerte verwiesen werden - die UmsĂ€tze der deutschen Möbelhersteller legten im ersten Halbjahr 2021 um insgesamt 4,1 Prozent zu. Der Inlandsumsatz stieg damals um 1,1 Prozent und der Auslandsumsatz um 10,7 Prozent. Die aktuellen UmsĂ€tze deutscher Möbelhersteller bewegen sich sowohl im Inland als auch im Ausland deutlich ĂŒber dem Niveau des Jahres 2019 und somit ĂŒber den Vergleichswerten vor der Corona-Krise.

Im Hinblick auf die Umsatzentwicklung in der ersten JahreshĂ€lfte 2022 gibt es erhebliche Differenzen zwischen den einzelnen Segmenten der deutschen Möbelindustrie. Nach Angaben der amtlichen Statistik verzeichnete die KĂŒchenmöbelindustrie einen krĂ€ftigen Umsatzanstieg um 12,4 Prozent auf rund 3,2 Mrd. Euro, sie erwies sich damit erneut als wichtiger Wachstumsmotor der Branche. Den höchsten Umsatzanstieg registrierten die Hersteller von Polstermöbeln, deren UmsĂ€tze von Januar bis Juni 2022 um 19,1 Prozent auf 577 Mio. Euro zulegen konnten. Auch die Umsatzentwicklung beim grĂ¶ĂŸten Segment der Möbelindustrie - den sonstigen Möbeln (darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel) sowie Möbelteilen - fiel mit plus 17,1 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro positiver aus als im Branchendurchschnitt. Das kleinste Segment der Branche - die Matratzenindustrie - vermeldete dagegen ein leichtes Umsatzminus in Höhe von 7,1 Prozent auf 336 Mio. Euro.

Wie bereits im Vorjahr weisen die konsumgĂŒternahen Segmente der Möbelindustrie einen leicht besseren Konjunkturverlauf auf als die InvestitionsgĂŒtersegmente. Die BĂŒromöbelindustrie registrierte mit einem Umsatz von rund 1,06 Mrd. Euro ein Wachstum von 10,9 Prozent. Die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln lagen um 13 Prozent ĂŒber dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von 968 Mio. Euro.

Beim Blick auf die einzelnen ExportmĂ€rkte zeigt sich folgendes Bild: In den meisten europĂ€ischen LĂ€ndern legte der Absatz vor dem Hintergrund der Überwindung der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise und des Abbaus der ReisebeschrĂ€nkungen deutlich zu. Besonders erfreulich und nicht unbedingt zu erwarten ist die Steigerung der Ausfuhren ins Vereinigte Königreich mit einem krĂ€ftigen Plus von 17 Prozent. Der britische Markt erlebte nach der Unterzeichnung des Handelsabkommens mit der EU ein fulminantes Comeback und entwickelte sich zum fĂŒnftwichtigsten Exportmarkt der deutschen Möbelindustrie. Frankreich belegt nach wie vor Platz eins im Ranking der wichtigsten ExportmĂ€rkte mit einem leichten Minus von 2,8 Prozent, gefolgt von der Schweiz mit plus 3 Prozent, Österreich mit minus 3,4 Prozent und den Niederlanden mit plus 11,6 Prozent. Auch in anderen wichtigen europĂ€ischen ExportmĂ€rkten wie Italien, Spanien, Polen, Tschechien und Norwegen wurde ein deutliches Wachstum verzeichnet.

Die ExportmĂ€rkte außerhalb Europas entwickelten sich im bisherigen Jahresverlauf unterschiedlich. Besonders positiv war aus Branchensicht, dass die USA nach der Überwindung der Folgen der Corona-Krise wieder die Rolle des internationalen Konjunkturmotors im Möbelbereich ĂŒbernahmen - die deutschen Möbelexporte ĂŒber den Atlantik kletterten von Januar bis Juni 2022 um stolze 25,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wies der US-Markt die höchste Steigerungsrate unter den wichtigsten ExportmĂ€rkten der deutschen Möbelindustrie auf. Die USA sind der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt fĂŒr Möbel "Made in Germany" außerhalb Europas, Nordamerika steht daher seit Jahren im Zentrum der ExportaktivitĂ€ten der Branche. Neben dem deutschen Gemeinschaftsstand auf der KBIS - der wichtigsten nordamerikanischen Branchenmesse fĂŒr KĂŒche und Bad - stehen der enge Kontakt mit dem US-Branchenverband NKBA, der regelmĂ€ĂŸige Austausch von Delegationen und die Erstellung von Marktstudien zum Möbelmarkt Nordamerika auf dem Programm. Derzeit wird in unserem Auftrag eine Studie zum Onlinevertrieb in Nordamerika erstellt, die im Herbst prĂ€sentiert wird.

China bleibt zwar auch im Jahr 2022 der zweitwichtigste außereuropĂ€ische Exportmarkt fĂŒr deutsche Möbel, jedoch gingen die deutschen Möbelexporte ins Reich der Mitte im ersten Halbjahr um 10,4 Prozent zurĂŒck. UrsĂ€chlich hierfĂŒr war nicht zuletzt die strenge Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung, die das Wirtschaftswachstum negativ beeintrĂ€chtigt und erhebliche ReiseeinschrĂ€nkungen zur Folge hat.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine fĂŒhrte seit Ende Februar dazu, dass viele deutsche Möbelhersteller ihre GeschĂ€ftsaktivitĂ€ten in Russland ganz oder teilweise einstellten. In der Folge brachen die deutschen Möbelexporte nach Russland im bisherigen Jahresverlauf um 29 Prozent ein. Dagegen entwickelte sich Saudi-Arabien vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Öffnung des Landes ausgesprochen positiv (+18,7%), wenngleich sich die Ausfuhren in das Land noch auf einem relativ niedrigen Niveau bewegten.

Die Industrieexportquote - dies ist der Anteil der von den heimischen Möbelherstellern direkt ins Ausland gelieferten Ware am Gesamtumsatz der Branche - lag im ersten Halbjahr 2022 infolge des höheren Wachstums des Inlandsmarktes bei 33 Prozent und damit geringfĂŒgig unter dem Niveau des Vorjahres. Im ersten Halbjahr 2021 betrug der entsprechende Wert noch 33,2 Prozent (Gesamtjahr 2021: 32,3%). Trotz dieser leichten Schwankungen setzt sich der Trend der vergangenen zwei Jahrzehnte fort, denn seit der Jahrtausendwende konnte die Exportquote mehr als verdoppelt werden. Die Steuerung und die UnterstĂŒtzung der ExportaktivitĂ€ten bleiben fĂŒr die deutsche Möbelindustrie trotz der negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine ganz oben auf der Tagesordnung.

Die internationalen Möbelmessen sind fĂŒr das erfolgreiche ExportgeschĂ€ft heimischer Möbelhersteller von herausragender Bedeutung. Im ersten Halbjahr 2022 liefen die internationalen MesseaktivitĂ€ten nach der Pandemie bedingten Unterbrechung wieder an. Es wurden erfolgreich deutsche Gemeinschaftsbeteiligungen an der KBIS in Orlando/USA im Februar 2022 und an der Middle East Design & Hospitality Week in Dubai/VAE im Mai 2022 durchgefĂŒhrt. Im Jahr 2023 planen die MöbelverbĂ€nde insgesamt sieben German Pavilions auf wichtigen Auslandsmessen in den USA, Schweden, China, Japan und in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die deutschen Möbelimporte legten im ersten Halbjahr 2022 krĂ€ftig um 13,5 Prozent auf 5,8 Mrd. Euro zu. Die Dynamik in den einzelnen LĂ€ndern zeigte sich jedoch sehr uneinheitlich: Mit einem Zuwachs von 24,1 Prozent auf knapp 1,9 Mrd. Euro stiegen die Einfuhren aus China ĂŒberdurchschnittlich stark. Allerdings lag das Wachstum des Importwerts ĂŒberwiegend an der deutlichen Verteuerung von Möbeln aus chinesischer Produktion - die Importmenge ging im gleichen Zeitraum um 8,6 Prozent zurĂŒck. In Bezug auf den Importwert baut China seine Position als wichtigstes Möbelherkunftsland vor Polen (+10,6%) weiter aus. Der Anteil Polens an den Gesamtimporten ging auf 26,2 Prozent zurĂŒck. Die Importe aus dem drittplatzierten Italien reduzierten sich leicht um 0,5 Prozent. Die Einfuhren aus Vietnam (+31,9%), der TĂŒrkei (+80,4%) und Litauen (+19,2%) stiegen deutlich, wĂ€hrend die Einfuhren aus der Ukraine (-18,8%) und Belarus (-25,2%) vor allem aufgrund des andauernden Krieges rĂŒcklĂ€ufig waren.

Hier noch ein Blick auf die BeschĂ€ftigtendaten der Branche: In den aktuell 451 Betrieben mit mehr als 50 BeschĂ€ftigten (-1,5 Prozent bis Juni) arbeiten 78.712 BeschĂ€ftigte, damit liegen wir geringfĂŒgig um 0,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Trotz der negativen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs konnte somit die BeschĂ€ftigung in der Branche bislang konstant gehalten werden.

Bei der aktuellen Auftragslage liegen Licht und Schatten dicht beieinander. Nach internen Erhebungen der FachverbĂ€nde stieg zwar der Auftragseingang in der deutschen KĂŒchenmöbelindustrie in den ersten sieben Monaten 2022 um 15,5 Prozent, in der Wohnmöbelindustrie um 12,1 Prozent und in der Polstermöbelindustrie sogar um 25,3 Prozent. Damit wurde ein Auftragspolster geschaffen, welches weit ins zweite Halbjahr reichen dĂŒrfte. Die Unterschiede zwischen dem Auftragseingang und Umsatz sind vor allem auf das zeitliche Auseinanderfallen zurĂŒckzufĂŒhren. Ein weiterer Grund ist die Einbeziehung der auslĂ€ndischen ProduktionsstĂ€tten deutscher Hersteller sowie der deutschen Vertriebsgesellschaften auslĂ€ndischer Hersteller, die von der amtlichen Statistik nicht erfasst werden.

Sorgen bereitet den Möbelherstellern jedoch die Nachfrageentwicklung in den Monaten Juni und Juli, von der unserer EinschĂ€tzung nach vor allem das untere Preissegment - sowohl im stationĂ€ren Handel wie auch im Onlinehandel - betroffen ist. Der Auftragseingang brach im Juli deutlich ein: Die entsprechenden Werte lagen in der KĂŒchenmöbelindustrie um 6,7 Prozent im Minus, in der Wohnmöbelindustrie gingen sie um fast 35 Prozent und in der Polstermöbelindustrie sogar um 38,3 Prozent zurĂŒck. Bei diesem RĂŒckgang des Auftragseingangs spielt auch die Reiselust unserer Ansicht nach eine Rolle. Nach den pandemiebedingten EinschrĂ€nkungen in den beiden Vorjahren steht das Thema Urlaub in diesem Sommer auf der PrioritĂ€tenliste vieler Verbraucher ganz oben.

Es zeichnet sich ab, dass das zweite Halbjahr fĂŒr unsere Branche schwieriger werden wird als die ersten sechs Monate. Die höheren Preise fĂŒr Lebensmittel und Energie, die drohende Gasknappheit sowie die Unsicherheiten ĂŒber den weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs und die Entwicklung der Pandemie drĂŒcken auf die Stimmung der Bevölkerung. Die tĂ€glich neuen Meldungen ĂŒber drohende Belastungen und Unsicherheiten ĂŒber staatlich gewĂ€hrte Entlastungen trĂŒben die Verbraucherstimmung weiter ein. Wenig erfreulich sind auch die Meldungen aus dem Wohnungsbau. Die höheren Bauzinsen erschweren fĂŒr Bauherren die Finanzierung ihres Hausbaus deutlich, zudem sinken die Baugenehmigungszahlen.

Als grĂ¶ĂŸte Herausforderungen benennen unsere Hersteller in einer aktuellen Verbandsumfrage den Anstieg der Materialkosten und die LieferfĂ€higkeit der Vorlieferanten. Als besonders problematisch bei der Beschaffung erweisen sich den befragten Unternehmen zufolge derzeit die Regionen Asien und Osteuropa, was auf die Folgen der Corona-Lockdowns in China und des Ukraine-Krieges zurĂŒckzufĂŒhren ist. Vor dem Hintergrund der Lieferkettenproblematik streben knapp 60 Prozent der befragten Firmen eine stĂ€rkere Diversifizierung ihrer Beschaffung an. Dabei soll insbesondere der Einkauf auf dem Heimatmarkt und innerhalb der EuropĂ€ischen Union ausgedehnt werden.

Als herausfordernd werden laut der Umfrage zudem die Energieversorgung und die steigenden Energiekosten eingeschĂ€tzt. Sollte es zu einer Gasknappheit kommen, könnte die deutsche Möbelindustrie im Hinblick auf Vorprodukte betroffen sein, fĂŒr deren Herstellung gasintensive Erzeugnisse aus der Chemieindustrie benötigt werden. Beim Thema Heizen wiederum ist unsere Branche wenig tangiert, da die Heizenergie bei unseren Herstellern in der Regel durch das Verbrennen von HolzabfĂ€llen aus der eigenen Produktion erzeugt wird. Dazu kommen die "Dauer-Baustellen" FachkrĂ€ftemangel und knappe LogistikkapazitĂ€ten infolge des Fahrermangels.

Auch bei unbestritten schwierigen Rahmenbedingungen sind wir zuversichtlich, dass die Themen Wohnen und Einrichten bei den Verbrauchern weiter im Fokus bleiben. Das eigene Zuhause bleibt ein sicherer RĂŒckzugsort in unsicheren Zeiten und nach dem heißen Urlaubssommer kommt mit dem Herbst der erneute RĂŒckzug in die eigenen vier WĂ€nde. Vor diesem Hintergrund erwarten wir im Gesamtjahr 2022 fĂŒr die deutsche Möbelindustrie eine leicht rĂŒcklĂ€ufige Mengenentwicklung und einen Umsatzanstieg von 6 bis 8 Prozent aufgrund von Preiseffekten. Im Februar - noch vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs - hatten wir einen Umsatzzuwachs von rund 10 Prozent vorhergesagt.

Weitere Wachstumspotenziale bieten sich unserer Industrie besonders im AuslandsgeschĂ€ft. Eine wichtige Plattform fĂŒr die ExportaktivitĂ€ten stellt die imm cologne dar. Das AushĂ€ngeschild unserer Branche ist fĂŒr GeschĂ€ftsabschlĂŒsse, das KnĂŒpfen neuer GeschĂ€ftsbeziehungen und als Kommunikationsanker unverzichtbar. Wir freuen uns schon auf den Re-Start im kommenden Jahr.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM) Christine Scharrenbroch, Leiterin Kommunikation Flutgraben 2, 53604 Bad Honnef Telefon: (02224) 9377-0, Fax: (02224) 9377-77

(sf)

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