Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Zahl der Aussteller um ein Drittel gestiegen – Saubere Lkw mit weniger Verbrauch / IAA Nutzfahrzeuge startet mit 258 Weltpremieren / Wissmann fordert mehr Investitionen in die Straße

(Frankfurt am Main/Berlin) - „Die 62. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover setzt neue Rekordmarken: Sie startet mit einem Innovationsfeuerwerk von 258 Weltpremieren, sie wird noch größer und internationaler als jede IAA Nutzfahrzeuge bisher. Die Zahl der Aussteller ist sprunghaft um ein Drittel gestiegen, die Ausstellungsfläche hat zweistellig zugelegt. Die IAA baut damit ihre internationale Spitzenstellung als weltweit wichtigste Mobilitätsmesse konsequent weiter aus“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf einer Pressekonferenz in Berlin wenige Tage vor Beginn der IAA (25. September – 2. Oktober 2008) in Hannover. Auf der IAA werden insgesamt 443 Neuheiten zu sehen sein, darunter – neben den 258 Weltpremieren – 103 Europapremieren und 82 Deutschlandpremieren. Der VDA ist Veranstalter der IAA, deren Themenschwerpunkte die Steigerung der Transporteffizienz, die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und damit der CO2-Emissionen – auch durch alternative Antriebe – sowie weitere Fortschritte bei der aktiven und passiven Sicherheit sind.

„Moderne Nutzfahrzeuge vereinen höchste sicherheitstechnische und ökologische Standards und sind gerade beim Umweltschutz vorbildlich“, unterstrich Wissmann. Sie hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass die Gesamtemissionen des Straßenverkehrs – wie z. B. Stickoxide, Kohlenwasserstoffe oder Partikel – gegenüber dem Jahr 1990 um bis zu 95 Prozent reduziert werden konnten: „Die Hersteller und Zulieferer haben ihre Hausaufgaben gemacht“, so Wissmann. Schon heute erfüllen – noch vor dem verbindlichen Inkrafttreten – in Deutschland bereits 77 Prozent aller neu zugelassenen Lkw über 12 t die anspruchsvolle Abgasstufe Euro V, beim Bestand ist es rund ein Fünftel. „Wir kommen also schneller voran, als der Gesetzgeber vorschreibt“, betonte der VDA-Präsident. Mit der in wenigen Jahren verbindlichen Abgasstufe Euro VI werden die Emissionen des Nutzfahrzeuges für Stickoxide gegenüber 1990 sogar um bis zu 97 Prozent sinken. Der Kraftstoffverbrauch von schweren Lkw sei in den letzten Jahrzehnten um 30 Prozent gesenkt worden, weiteres Potenzial sei vorhanden.

„Die Nutzfahrzeugindustrie ist führend in der Umwelttechnologie, sie investiert Milliardenbeträge in die Verbesserung der Transporteffizienz, in die Senkung der Schadstoffe und in die CO2-Reduktion. Gleichzeitig müssen wir jedoch feststellen, dass der Erhalt und Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur mit dem gestiegenen Transportaufkommen keineswegs Schritt hält – und auch künftig sehen wir eine große Finanzierungslücke. Wenn der Wirtschaftsstandort nicht im Stau stecken bleiben soll, ist die Politik nun gefordert“, so Wissmann. Er forderte nachhaltige Investitionen in die Straßenverkehrsinfrastruktur. Dafür sollten die Einnahmen durch die Lkw-Maut verwendet werden. Wissmann wies allerdings darauf hin, dass die Mauterhöhung zu einer Zeit komme, in der das Transportgewerbe den Kostenschub durch die neue EU-Arbeitszeitregelung noch nicht verarbeitet habe und zugleich unter dem starken Anstieg der Kraftstoffpreise leide. „Unsere Forderung ist daher, die Mautgestaltung noch einmal zu überdenken. Außerdem muss sichergestellt sein, dass die Mehreinnahmen in vollem Umfang die Fernstraßeninvestitionen verstärken. Es ist nicht zu akzeptieren, dass die Fernstraßen¬investitionen gemäß der mittelfristigen Finanzplanung trotz Mauterhöhung schon 2011 wieder unter dem heutigen Niveau liegen sollen.“

Bezogen auf die IAA unterstrich Wissmann: „Wir gehen mit Optimismus nach Hannover.“ Es habe einen regelrechten „Run“ bei den Ausstellern gegeben. „Wer in der Welt des Nutzfahrzeuges tätig ist, muss auf der wichtigsten Mobilitätsmesse dabei sein. Nur hier sind die neuesten Produkte erstmals zu sehen und werden künftige Trends bei Transport und Logistik deutlich“, begründete der VDA-Präsident den überraschend hohen Zuwachs bei den Ausstellerzahlen.

Die Zahl der Aussteller ist gegenüber der letzten IAA Nutzfahrzeuge vor zwei Jahren um 33 Prozent auf 2.066 gestiegen (2006: 1.556), die Zahl der vertretenen Länder hat sich auf 48 (2006: 46) erhöht. Die belegte Fläche hat um 10 Prozent auf 275.00 Quadratmeter zugenommen. Die IAA ist damit nicht nur größer, sondern vor allem noch internationaler geworden. Vor zwei Jahren kam jeder zweite Aussteller aus dem Ausland. In diesem Jahr ist der Anteil mit 1.183 Ausstellern um 7 Prozentpunkte auf 57 Prozent gestiegen und liegt damit um genau 300 Aussteller über der Zahl der deutschen Firmen auf dieser IAA. Gegenüber der IAA 2006 hat sich die Zahl der Aussteller aus dem Ausland um über 50 Prozent erhöht, die Zahl der inländischen Aussteller ist um 13 Prozent auf 883 gestiegen. Wissmann: „In einer Zeit, in der viele andere Messen über einen Rückgang der teilnehmenden Firmen berichten müssen, zeigt diese überaus positive Entwicklung der IAA, dass sich diese Mobilitätsmesse als die weltweit führende noch stärker etabliert hat.“

Den „größten Sprung nach vorn“ hat bei den Ausstellern China gemacht: Die Ausstellerzahl hat sich mehr als verdreifacht und liegt mit 133 Unternehmen (2006: 40) nun auf Platz 3 der „Internationalen Top-List“. Auf Platz 1 liegt Italien, das mit 148 Ausstellern einen Zuwachs von 44 Prozent aufweist, auf Platz 2 die Türkei mit 136 Ausstellern (plus 33 Prozent). Die Ausstellerzahlen aus Polen, Schweden und Japan haben sich jeweils verdoppelt, Spanien hat um 70 Prozent zugelegt, Frankreich um rund 50 Prozent, die USA um 45 Prozent. Unter den ausstellenden 48 Ländern sind gegenüber 2006 Ägypten, Argentinien, Bulgarien, Serbien, Tunesien und die Ukraine neu hinzugekommen.

Die stärkste Ausstellergruppe sind die Teile- und Zubehörhersteller, deren Zahl um rund 40 Prozent auf 1.217 Aussteller gestiegen ist. Sie belegen ein Viertel der Ausstellungsfläche. Danach folgen die Anhänger- und Aufbautenhersteller mit 235 Ausstellern, die eine ebenso große Fläche wie die Teile- und Zubehörindustrie belegen. Sie weisen mit einem Plus von gut einem Viertel das stärkste Flächenwachstum auf.

Wissmann betonte: „Die IAA ist zudem wesentlich mehr als eine Messe, sie ist das weltweit größte Mobilitäts-Symposium mit über 130 Veranstaltungen und Diskussionsforen, darunter über 20 Fachveranstaltungen des VDA.“ Dazu gehört u. a. der Gefahrguttag, den der VDA gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium durchführt. Weitere Beispiele sind das Symposium zur Ladungssicherung, zur Nachhaltigkeit im Straßengüterverkehr, der 6. Europäische Logistiktag oder der Tag des Transporters. Hinzu kommen Veranstaltungen zum Ingenieurnachwuchs (GoIng) und zum Qualitätsmanagement (QMC) sowie über 90 Veranstaltungen der ausstellenden Unternehmen. Wissmann sagte: „Den internationalen Charakter der IAA unterstreichen die Länderveranstaltungen Indien, Russland und Türkei – drei wesentliche Nutzfahrzeugmärkte mit erheblichem Potenzial.“ Auf der „Innovationsbühne“ werden täglich Vorführungen zur Fahrsicherheit und zur Wirkung der Assistenzsysteme erfolgen, es gibt Probefahrten mit leichten und schweren Nutzfahrzeugen im öffentlichen Straßennetz. Weitere Informationen unter www.iaa.de. An den beiden Pressetagen – 23. und 24. September – werden insgesamt 89 Pressekonferenzen veranstaltet, davon 25 am ersten Tag. Der VDA erwartet – wie 2006 – rund 2.500 Journalisten, die über die IAA berichten werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Eckehart Rotter, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Westendstr. 61, 60325 Frankfurt am Main Telefon: (069) 975070, Telefax: (069) 97507261

(tr)

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