Pressemitteilung | (tlv) thüringer lehrerverband

Zu den Vorabveröffentlichungen der dritten PISA–Studie: Subjektives Lehrerurteil ist unverzichtbar

(Erfurt) - „Das subjektive Lehrerurteil in hoheitlicher pädagogischer Verantwortung ist im Interesse der Schüler auch im Fach Mathematik unverzichtbar“, so kommentierte der stellvertretende tlv Landesvorsitzende Helmut Liebermann die vorab in einer dpa-Meldung auszugsweise veröffentlichten Ergebnisse der PISA 3 – Studie. Selbst der gleiche Lehrer habe das Recht und sogar die Pflicht, die gleiche Schülerleistung in unterschiedlichen Entwicklungsetappen unterschiedlich und relativ zu dem jeweils angestrebten Etappenziel zu bewerten. Die gleiche Schülerleistung könne darüber hinaus unter schwierigen Rahmenbedingungen durchaus eine bessere Bewertung rechtfertigen als unter günstigen äußeren Voraussetzungen.

In Thüringen wird durch die zentralen Prüfungsvorgaben hinsichtlich der verschiedenen Schulabschlüsse sicher gestellt, dass am Ende einheitliche Bewertungsmaßstäbe gelten, so dass Abschlussnoten landesweit vergleichbar sind. Die gewissenhafte Auswertung der Ergebnisse der dritten Stufe der PISA- Untersuchung wird der tlv thüringer lehrerverband in bewährter streitbarer Auseinandersetzung mit den Bildungspolitiken der Landtagsfraktionen und der Thüringer Landesregierung vornehmen. Dass ein Ost-West-Gefälle bei der Bereitschaft, soziale Verantwortung zu übernehmen, festgestellt werden musste, ist für den tlv ein Alarmsignal, das deutlich macht, dass sich nicht hauptsächlich Schule ändern muss, sondern die Einstellung der Gesellschaft. Wer erwartet, dass Schule vermag, Schüler in gewünschte Richtungen zu entwickeln, die deren eigene Erfahrungen im täglichen Leben ignoriert, befindet sich auf einem verhängnisvollen Irrweg.

Quelle und Kontaktadresse:
Thüringer Lehrerverband (TLV) im VBE Werner-Seelenbinder-Str. 14 99096 Erfurt Telefon: 0361/6021323 Telefax: 0361/6021324

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