Zu hohes Belastungsrisiko durch neue Abschreibungstabellen / DIHT fordert mehr Realitätsnähe
(Berlin) - Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) warnt davor, die deutsche Wirtschaft durch die neuen AfA-Tabellen, die zum 1. Januar 2001 in Kraft treten sollen, zu sehr zu belasten. Da ein Entwurf immer noch nicht vorliege, werde die Zeit immer enger, um zu einem akzeptablen Ergebnis zu kommen. Diese Gefahr bestehe um so mehr, als auch die Bundesländer ihre Zustimmung zu diesen Tabellen geben müssten und ihre Mitarbeit am Zustandekommen neuer AfA-Tabellen erforderlich sei.
An den vom Bundesministerium der Finanzen vorgenommenen Überlegungen zu einer Verlängerung der steuerlichen Nutzungsdauer für Anlagegüter übt der DIHT starke Kritik. Es sei zu befürchten, dass die geplante Verlängerung der steuerlichen Nutzungsdauer zu Mehrbelastungen führe, die weit über den Betrag hinausgingen, den die Bundesregierung zunächst mit 3,45 Milliarden DM im Entstehungsjahr
avisiert hatte. Der DIHT befürwortet als Diskussionsgrundlage eine durchschnittliche Verlängerung der Abschreibungszeiten um etwa 10 bis höchstens 15 Prozent, wobei jedoch im Einzelfall und an der Realität geprüft werden müsse, ob diese Verlängerung überhaupt gerechtfertigt sei. Bei Personalcomputern sei beispielsweise eher eine Verkürzung im Vergleich zur gegenwärtigen tabellarischen Erfassung geboten. Grundsätzlich gelte, dass betriebswirtschaftliche Aspekte mit zu berücksichtigen seien.
Der DIHT bedauert, dass seine Vorschläge bisher noch nicht von der Finanzverwaltung aufgenommen worden seien. Der Wirtschaft sei an der Konzeption der neuen AfA-Tabellen in den Gesprächen des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung eine Beteiligung zugesichert worden. Bislang sei davon aber noch nicht die Rede. Unerlässlich sei, dass die geplanten Veränderungen der Abschreibungsdauern nicht gegen die Wirtschaft, sondern mit der Wirtschaft festgelegt werden müssten. Eine breite Akzeptanz der neuen Abschreibungstabellen sei dringend geboten.
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