Zugang zu Erziehung und Bildung sollte für alle gleich sein
(Bonn) - »Qualifizierte Unterstützung für Kinder und deren Familien durch Pädagoginnen und Pädagogen beeinflusst in erheblichem Maße die Zukunftschancen von Kindern«, betont der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Ludwig Eckinger. Er sieht sich darin bestätigt durch den jetzt vorgelegten Sozialbericht 2000 »Gute Kindheit - schlechte Kindheit« der Arbeiterwohlfahrt. »Wenn in unserer Gesellschaft Chancengleichheit wirklich gewollt ist, müssen auch von der Politik entsprechende Bedingungen gesichert werden«, so Eckinger. »Es darf nicht sein, dass Kindern der Zugang zu Kindertagesstätten verwehrt ist, weil Eltern arbeitslos sind, wie dies in einigen Bundesländern Praxis ist.
Vielmehr sollten sich die Länder am Saarland orientieren, Kindergärten für alle Kinder gebührenfrei zu öffnen.« Aus Sicht des VBE braucht auch die Grundschule in Deutschland mehr Anerkennung als bisher.
Der Bundesvorsitzende des Verbandes verweist darauf: »Wie keine andere Schule ist die Grundschule gemeinsamer Lernort für Kinder aller Schichten und Milieus und deshalb eine Schule von besonderer Bedeutung für die Gesellschaft. Gerade die Grundschule ist für viele Kinder auch deshalb ein wichtiger Ort, weil sie dort Geborgenheit finden.« Und weiter: »Wir wehren uns entschieden gegen alle Tendenzen, Erziehung durch Auslese zu ruinieren.« Sowohl sonderpädagogische Förderung wie Förderung von Hochbegabten müssten sozial eingebettet sein, bekräftigt Ludwig Eckinger. »Grundschule darf nicht zur reinen Leistungsschule verkommen.« Eckinger plädiert für Grundschulen mit festen Öffnungszeiten, die auf einem tragfähigen pädagogischen Konzept basieren und nicht zu Verwahranstalten zusammengestutzt werden dürfen.
Deutlich müssten die Klassenstärken in der Grundschule reduziert werden. »Insbesondere in Grundschulen muss eine Kultur bestimmend sein, in der das Gelungene hervorgehoben wird, in der die Würdigung jeder Leistung von der Individuallage des Kindes aus geschieht, in der auch die Schwachen, Ängstlichen, Unsicheren und Benachteiligten gestärkt werden«, hebt Ludwig Eckinger hervor.
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