Pressemitteilung | Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU)

Zur Senkung von Langzeitarbeitslosigkeit alle Register ziehen / Wirtschaft plädiert für Maßnahmenbündel im Bildungssystem und in der Arbeitsmarktpolitik

(Schwerin) - "Der weitere Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit wird in Zeiten des demografischen Wandels zu einer immer größeren Herausforderung. Sie bedeutet für die Betroffenen oft gesellschaftliche Isolation und sogar existenzielle Ängste. Fast drei Viertel der Langzeitarbeitslosen im Land haben zwar eine abgeschlossene, aber oft nicht mehr passfähige Berufsausbildung. Die Gesellschaft verliert also viel Fachkräftepotenzial und muss gleichzeitig hohe Ausgaben tragen. Obwohl diese Menschen von der Wirtschaft eigentlich gebraucht werden, können sie sich nicht produktiv am Arbeitsmarkt beteiligen", erklärt Hans-Günter Trepte, Geschäftsführer für Berufsbildung und Arbeitsmarkt bei der Vereinigung der Unternehmensverbände heute (Mittwoch, 18. Februar 2015) in Schwerin beim 11. Arbeitsmarktfrühstück, zu dem die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit eingeladen hatte.

Bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit gelte es deshalb, "alle Register zu ziehen". Für Mecklenburg-Vorpommern sei das auch wegen der meist geringen Betriebsgrößen besonders schwierig. Über 90 Prozent der Unternehmen hätten weniger als zehn Mitarbeiter und keine professionellen Personalabteilungen, die in der Lage wären, Langzeitarbeitslose erfolgreich in die Firmen zu integrieren, stellt Trepte fest.
"Vor diesem Hintergrund brauchen wir im Land den Schulterschluss aller Arbeitsmarktakteure. Langzeitarbeitslosigkeit ist ein sehr komplexes Problem, das nicht mit der Ausdehnung der öffentlich geförderten Beschäftigung zu lösen ist. Notwendig ist ein Maßnahmenbündel im Bildungssystem und in der Arbeitsmarktpolitik. Neben den Anstrengungen von Politik, Verwaltung und Arbeitgebern bedarf es auch der Eigenverantwortung der Betroffenen selbst. Um es mit den Worten von Frau Haupt-Koopmann zu sagen: Wir brauchen bei der Gruppe der Langzeitarbeitslosen keine 'Lösungen von der Stange', sondern 'Maßanzüge'. Selbst das breit angelegte Bundes-ESF-Programm mit 2,7 Milliarden Euro Gesamtvolumen ist nur ein Tropfen auf einem sehr heißen Stein.

Der für den Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit vorgesehene Programmteil wird deutschlandweit nur 73.000 Betroffene erreichen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern gibt es jedoch über 30.000 langzeitarbeitslose Personen. Dieses Verhältnis macht die Dimension der Aufgabe für unser Land ein wenig deutlich", erklärt Hans-Günter Trepte abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VUMV) Pressestelle Graf-Schack-Allee 10, 19053 Schwerin Telefon: (0385) 6356100, Fax: (0385) 6356151

(sy)

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