Zuwachs bei den Arzneimittelausgaben weitgehend politikbestimmt
(Eschborn) - In ihrem Bericht zur Finanzentwicklung der Gesetzlichen Krankenversicherung kritisierte Gesundheitsministerin Fischer die um 8,4 Prozent gestiegenen Arzneimittelausgaben. Ohne die Expansion bei den Medikamenten um 8,4 Prozent wäre der Zuwachs der Leistungsausgaben bundesweit deutlich unter der Grundlohnentwicklung geblieben. Frau Fischer vergaß dabei zu erwähnen, dass der größte Teil des Ausgabenanstiegs von ihr selbst verursacht wurde.
Zum 1. Januar 1999 wurden die gesetzlichen Zuzahlungsbeträge bei den Arzneimitteln durch das Solidaritätsstärkungsgesetz abgesenkt. Zugleich werden die gesetzlichen Befreiungsmöglichkeiten von der Zuzahlung verstärkt genutzt. Mussten 1998 die gesetzlich Krankenversicherten noch rund 5,5 Mrd. DM selbst zu den Medikamentenkosten beitragen, so verringerte sich dieser Betrag vorläufigen Berechnungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK 1999 auf nur noch rund 4 Mrd. DM.
Ohne Zuzahlungsentlastung hätten sich die Ausgaben für Arzneimittelkosten der GKV nach diesen Berechnungen nur noch um 3,1 Prozent erhöht. Der überwiegende Teil des beklagten Ausgabenanstiegs von 8,4 Prozent war also von der Politik gewollt.
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