Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Zwickel begrüßt Klärung bisher strittiger Abgrenzungsfragen

(Frankfurt/Main) - Die IG Metall hat die Klärung der bisher zwischen den Verdi-Gewerkschaften und den Industriegewerkschaften strittigen Abgrenzungsfragen begrüßt. "Mit der jetzt erreichten Verständigung haben wir den Streit um Organisations- und Tarifzuständigkeiten beigelegt. Jetzt geht es darum, noch gezielter als bisher die Arbeitnehmer anzusprechen, die bisher nicht gewerkschaftlich organisiert sind", erklärte IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel am Mittwoch in Frankfurt. Die Gewerkschaften müssten insbesondere mehr junge Arbeitnehmer, mehr Frauen und mehr Angestellte für ihre Arbeit gewinnen. Diese Arbeitnehmergruppen seien in allen Gewerkschaften bisher zu schwach vertreten. Daher könne und dürfe es zwischen den Gewerkschaften keinen Streit um Zuständigkeiten geben. Vielmehr müssten alle Gewerkschaften attraktivere Angebote für ihre Mitglieder und die bisher noch unzureichend in den Gewerkschaften vertretenen Arbeitnehmergruppen entwickeln.

Die zwischen den Verdi-Gewerkschaften und den Industriegewerkschaften strittigen Abgrenzungsfragen wurden am Dienstagabend während eines Treffens aller Gewerkschaftsvorsitzenden in Berlin geklärt. Danach werden die bisher innerhalb des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) geltenden Organisationszuständigkeiten mit der Gründung der neuen Verdi-Gewerkschaft nicht verändert. Die in der Industrie tätigen Mitglieder der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), die nach der Verdi-Gründung nicht Mitglied der zuständigen Industriegewerkschaft werden wollen, können Verdi-Mitglied bleiben. Die Tarifverhandlungen für diese in der Industrie tätigen Verdi-Mitglieder führen aber die Industriegewerkschaften. Dazu werden zwischen den Industriegewerkschaften und der DAG sogenannte Geschäftsbesorgungsverträge abgeschlossen. Neue Mitglieder, die in Industrie- und Produktionsbetrieben tätig sind, kann Verdi künftig nicht aufnehmen; sie müssen Mitglied der jeweils zuständigen Industriegewerkschaft werden.

Nach Auffassung des IG Metall-Vorsitzenden Klaus Zwickel sind damit alle Voraussetzungen für die Integration der DAG in den Deutschen Gewerkschaftsbund geschaffen. "Zwischen den Gewerkschaften wird es weder einen Streit um Mitglieder noch konkurrierende Tarifverhandlungen geben", sagte Zwickel. Außerdem bleibe es auch künftig bei dem Organisationsprinzip "Ein Betrieb - eine Gewerkschaft". Auf dieser Grundlage könnten jetzt die ÖTV, die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen, die Deutsche Postgewerkschaft, die IG Medien und die DAG die neue Gewerkschaft Verdi gründen.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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