Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Zwickel: Textil- und Bekleidungsindustrie hat Zukunft

(Frankfurt/Main) - Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie hat nach Aussagen des IG Metall-Vorsitzenden, Klaus Zwickel, aufgrund intelligenter Produkte, höchstwertiger Technologien und geistiger Spitzenleistungen wieder Zukunft auf dem deutschen Markt und im globalen Wettbewerb. Die Branche befinde sich in einem Strukturwandel zu einer hochleistungsfähigen Textil- und Bekleidungswirtschaft , sagte Zwickel auf einer Konferenz der IG Metall über die "Textile Zukunft Deutschland" am Donnerstag in Bad Kissingen.

Trotz des massiven Arbeitsplatzabbaus in den vergangenen 30 Jahren auf heute rund 280 000 Arbeitsplätze, habe die Textil- und Bekleidungsindustrie einen wachsenden Stellenwert für den zuliefernden Maschinenbau, die Chemiefaserproduktion und das textile Dienstleistungsgewerbe. Die Produktion könne sicherlich nicht in größerem Umfang ausgeweitet oder ausgelagerte Produktion zurückgeholt werden. Der Standort Deutschland könne jedoch für das Textil- und Bekleidungsgewerbe sowie für den textilen Dienstleistungsbereich durch neue und moderne Produkte eine erhebliche Stärkung erfahren. Die Branche habe ausgezeichnete Chancen, "Ideenschmiede, Innovationsbörse und Musteratelier für die Welt" zu werden.

Die vielfältigen Anwendungsfelder sogenannter Hightech-Textilien seien noch lange nicht ausgeschöpft. So könnten zum Beispiel die Trageeigenschaften von Bekleidung verbessert werden. Der Schutz vor schädlicher UV-Strahlung sei bereits machbar. Medikamente könnten über die Bekleidung abgegeben werden und integrierte Chips Gesundheitsdaten übermitteln. Zum Beispiel ließe sich auch die Elektronik eines Mobiltelefons oder ganze Mini-PCs in die Kleidung einbauen. Zwickel: "Was uns heute noch als Spinnerei erscheint, wird morgen schon ein Stückchen Realität." Er wünsche sich sehr, sagte der IG Metall -Vorsitzende, dass zahlreiche deutsche Unternehmen die Kompetenz und Kreativität der Beschäftigten in den textilen Branchen nutzten, um damit Euros, Dollars und Yen zu verdienen und die Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.

Zwickel betonte die Bedeutung des Branchendialoges zwischen Regierung, Textilwirtschaft und Gewerkschaft. Standortentscheidungen ließen sich am besten durch Weichenstellungen im politischen Dreieck von Gewerkschaften, Politik und Arbeitgebern treffen. Solche Verabredungen seien besonders in einer klein- und mittelständisch geprägten Unternehmenslandschaft notwendig. Denn es seien oft Ressourcen nötig, die die Investitions- und Finanzkraft einzelner Unternehmen überforderten. Gemeinschaftsinitiativen, Innovations- und Entwicklungsagenturen sowie verlässliche staatliche Förderung der Wettbewerbsfähigkeit sei gerade in der Textil- und Bekleidungsindustrie wichtig. Die IG Metall will nach Aussage Zwickels an einer aktiven wirtschafts-, beschäftigungs-, und industriepolitischen Strategie mitarbeiten. Ihr Ziel sei es, auch über den Branchendialog Arbeitsplätze zu sichern, Ausbildung und Qualifizierung zu fördern, Forschung und Entwicklung anzureizen und den Unternehmensbestand zu festigen, betonte Zwickel.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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