Verbändereport AUSGABE 8 / 2009

Felix Austria

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Mit dem Ausspruch „Felix Austria“ wird den Österreichern eine besondere Beziehung zum Frohsinn oder eine besondere Leichtigkeit in der Lebensgestaltung nachgesagt. Das zugrunde liegende Zitat bezieht sich jedoch ausschließlich auf die Heiratspolitik der Habsburger. „Bella gerant alii, tu felix Austria nube – Kriege führen mögen andere, du glückliches Österreich heirate“, so die komplette Sentenz, bezieht sich auf die Politik des Hauses Habsburg, das es verstand, seine Macht weniger durch Kriege, sondern vielmehr durch eine geschickte „Heiratspolitik“ zu sichern. Dadurch mag den Österreichern auch eher das Feiern liegen, womit wir nicht weit weg vom Thema sind, denn in Österreich lässt es sich vorzüglich tagen.

Der Kongress tanzt …

Ein weiteres Bonmot „Der Kongress tanzt, aber er kommt nicht voran“ (original: Le congrès danse beaucoup, mais il ne marche pas) stammt von dem belgischen Diplomaten Charles Joseph de Ligne aus der Zeit des Wiener Kongresses und lässt die Assoziation „Kongresse und Wien“ zu, denn Wien gilt als Hochburg der internationalen Kongresse. Im vergangenen Jahr wurden in Wien 3.259 nationale und internationale Kongresse und Tagungen abgehalten. Die 1.261.494 daraus resultierenden Übernachtungen stellen im internationalen Vergleich einen Spitzenwert dar und sichern der Wiener Tagungswirtschaft über 13.000 ganzjährige Arbeitsplätze. Die direkten Ausgaben der Gäste aus diesem Sektor betrugen pro Kopf und Tag durchschnittlich 415 Euro.

Platz zwei im internationalen Ranking

Im Ranking der ICCA (International Congress and Convention Association) steht Wien hinter Paris ganz oben auf der Liste der weltweit wichtigsten Tagungsdestinationen. Dabei lässt Wien im Wettbewerb um die zahlungskräftigen Tagungsgäste die Konkurrenz wie Barcelona, Singapur, Berlin, Rom, London und Madrid hinter sich. Internationale Politik-, Wirtschafts- und Medizinkongresse stehen dabei im Vordergrund, die am häufigsten gebuchten Tagungsorte sind das Austria Center Vienna, die Redoutensäle in der Hofburg und die Reed Messe Wien, gefolgt von Universitäten, Hotels und Palais.

Internationale Kongresse haben in Wien einen Anteil von 70 Prozent aller durch die Tagungsindustrie ver­ursachten Übernachtungen, bei der Wertschöpfung liegt ihr Anteil bei 72 Prozent, was der Tagungswirtschaft auch aktuell wieder zugutekommt. Denn internatio­nale Kongresse sind – so die Auffassung des Wiener Tourismusdirektors Norbert Kettner – viel krisenresistenter als Firmenveranstaltungen, deshalb ist Wien im Gegensatz zu vielen anderen Kongressstädten, die keinen so hohen Anteil an internationalen Kongressen haben, auch aktuell sehr gut gebucht.

Wiener Tradition: Der Euro­päische Radiologie-Kongress

Zu den größten Kongressen in Wien zählt traditionell der europäische Radiologie-Kongress. Er ist für Wien von besonderer Bedeutung, denn er ist der „treueste“ aller Kongresse der Stadt und hat seit seiner Erstveranstaltung noch nie anderswo getagt. Von 1991 bis 1999 wurde er alle zwei Jahre abgehalten, seit 2000 ist er alljährlich im März ein konstantes Highlight des Wiener Kongresskalenders.

Verbandsveranstaltungen trotz Krise auf hohem Niveau

Zur Lage der Wiener Tagungswirtschaft im laufenden Jahr betonte Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna Convention Bureau im WienTourismus: „In Wiens Kongressaufkommen 2009 schlägt die Weltwirtschaftskrise nicht so durch wie in Destinationen, die weniger stark bei internationalen Kongressen, also im Association Business, sind. Verbandsveranstaltungen werden weltweit trotz der Krise nahezu völlig unvermindert abgehalten. Dies bestätigen aktuellste Informationen der International Congress and Convention Association, die den globalen Überblick hat. Ein großer Vorteil Wiens ist hier auch seine besondere Stärke bei internationalen Kongressen. Diese zumeist auch besonders publikumsstarken Veranstaltungen haben einen Vorbereitungsvorlauf von vielen – oft bis zu fünf – Jahren, der für den Veranstalter auch mit beträchtlichen Vorinvestitionen verbunden ist. So was sagt man auch bei einer Weltwirtschaftskrise nicht kurzfristig ab. Wien ist daher als Kongressstadt exzellent gebucht."

Tagungsland Österreich

Mit zuverlässigen Zahlen zur gesam­ten österreichischen Kongresswirtschaft kann das abcn austrian business and convention network, Wien zwar erst im Frühjahr 2010 aufwarten, dennoch ist die Aussage, dass Österreich insgesamt zu den wichtigsten Tagungsdestinationen Europas zählt, korrekt.

Als Urlaubsland steht Österreich, bezogen auf die Zahl der Ankünfte ausländischer Urlauber, mit über 20 Millionen vorn in der europäischen Statistik. „Wo man gut urlauben kann, lässt sich im Zweifel auch gut tagen“, trifft auf Österreich uneingeschränkt zu. Mit seinem einzigartigen und spezialisierten Angebot, aber auch mit seinem touristischen Know-how bietet Österreich ideale Bedingungen für Veranstalter von Meetings, Incentives, Conventions und Events.

Gute Erreichbarkeit, moderne Infrastruktur und vor allem Qualität und Serviceorientierung zeichnen das österreichische Angebot aus – nicht umsonst zählt Österreich zu den beliebtesten und gastfreundlichsten Destinationen weltweit. Die einzelnen Bundesländer bieten regionsspezifische Tagungsinfos (siehe nebenstehenden Kas­ten) – der Tagungsplaner kann zwischen Puszta und Hochgebirge, Metropole und Bergdorf wählen – tu Felix Austria.

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