Pressemitteilung | Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV)

1. Quartal 2002: Befriedigende Geschäftsentwicklung der Sparkassen in schwierigem konjunkturellen Umfeld

(Berlin) - “Vor dem Hintergrund der schwierigen konjunkturellen Situation verzeichnen wir in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine sehr befriedigende Geschäftsentwicklung der Sparkassen. Die Ertragslage weist erste Anzeichen einer Verbesserung auf“, sagte Thomas Mang, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), am 4. Juli 2002 in Berlin.

Auf Basis der vorliegenden Zahlen wird für das laufende Jahr bei den Sparkassen eine Verbesserung des Betriebsergebnisses nach Bewertung erwartet. Dies resultiert im Wesentlichen aus einem spürbaren Anstieg des Zinsüberschusses und einem leicht höheren Provisionsüberschuss. Das Bewertungsergebnis und der Verwaltungsaufwand dürften auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Cost Income Ratio dürfte sich in diesem Umfeld von 69,8 Prozent in 2001 auf 66,8 Prozent in 2002 verbessern.

Mit strukturellen Maßnahmen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe sollen in Zukunft die Kosten weiter gesenkt und die Erträge gesteigert werden, um die Ergebnissituation der Sparkassen nachhaltig zu verbessern.

Der Nettoabsatz an Wertpapieren lag im ersten Quartal 2002 mit 4,4 Mrd. Euro um fünf Prozent höher als vor einem Jahr. Auch im längerfristigen Vergleich zeigt sich eine deutlich positive Entwicklung. Angesichts unsicherer Börsenprognosen bevorzugten Kunden Papiere, die weniger stark vom allgemeinen Börsenklima abhängen. Der weitaus größte Teil des Wertpapiergeschäftes entfiel daher mit 3,7 Mrd. Euro auf Investmentfonds, insbesondere auf Immobilien- und Geldmarktfonds. Das entspricht einer Steigerung um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Steigerung ging zu Lasten des Aktiengeschäftes, welches im ersten Quartal 2002 einen Bestandsabbau in Höhe von 0,1 Mrd. Euro verzeichnete.

In den ersten drei Monaten dieses Jahres gingen die Kundeneinlagen bei den Sparkassen deutlich zurück. Während im Jahr 2001 der Bestandsabbau der Einlagen gestoppt werden konnte, flossen im ersten Quartal 2002 Mittel in Höhe von 6,9 Mrd. Euro ab. Eine sehr positive Entwicklung zeigte sich bei den Eigenemissionen. Sie wurden mit 0,9 Mrd. Euro doppelt so stark nachgefragt wie im ersten Quartal 2001. Mit einem Minus von 3,1 Mrd. Euro waren die Sichteinlagen am stärksten von dem Rückgang betroffen.

Insgesamt zeigte sich auch bei den Geldanlagen - also den Kundeneinlagen und dem Wertpapiergeschäft - im ersten Quartal ein Rückgang um 2,6 Mrd. Euro. Im Vorjahresquartal stiegen die Geldanlagen um 1,8 Mrd. Euro. Der Rückgang ist in erster Linie auf die rückläufige Geldvermögensbildung der Privatpersonen zurückzuführen. Sie lag in den ersten drei Monaten mit 2,2 Mrd. Euro deutlich unter dem Vergleichswert in 2001 in Höhe von 6,4 Mrd. Euro. Die Geldanlagen der institutionellen Kunden blieben mit - 4,8 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals.

Angesichts der schwachen Konjunktur im Verlauf des vergangenen Jahres stieg der Bestand der Kundenkredite im ersten Quartal um 0,3 Prozent oder 1,5 Mrd. Euro moderat an. Die größte Steigerung verzeichneten die Sparkassen bei den Unternehmenskrediten mit 0,5 Prozent oder 1,3 Mrd. Euro. Mit diesem Ausbau des Kreditengagements trägt die Sparkassen-Finanzgruppe den größten Teil der Kreditvergabe an Unternehmen und Selbständige in Deutschland.

Unternehmer und Selbständige nutzten das niedrige Zinsniveau verstärkt für langfristige Finanzierungen. Der Bestand an längerfristigen Krediten nahm um 0,5 Mrd. Euro deutlicher stärker zu als vor Jahresfrist. Im Gegensatz dazu ging die Nachfrage nach kurz- und mittelfristigen Krediten im ersten Quartal 2002 zurück.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV), Berlin Behrenstr. 31 10117 Berlin Telefon: 030/202250 Telefax: 030/20225250

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