10 Jahre nach dem Heros-Skandal

(Berlin/Bad Homburg) - Am 20. Februar 2006 stellte die Heros-Gruppe in Hannover mit ihren 27 Tochtergesellschaften den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Wenige Tage nachdem eine bundesweite Razzia wegen Betrugsvorwürfen gegen den Geschäftsführer Karl-Heinz Weis und weitere Führungskräfte stattgefunden hatte. "Die Insolvenz des damals größten Geld- und Wertdienstleisters in Deutschland", so der BDGW Vorsitzende Michael Mewes, "belastet die gesamte Branche bis heute. Unsere Warnungen vor einem nicht nachvollziehbaren Geschäftsgebaren dieser Gruppe blieben ungehört. Auch die fehlende Verbandsmitgliedschaft als Gütesiegel interessierte viele Kunden aus Handel und Kreditwirtschaft nicht, so Mewes.

Die Heros Führungsriege hatte über Jahre hinweg mit einem ausgeklügelten Schneeball-System Kundengelder verschoben und hohe Summen in die Taschen einiger Beschäftigter und Mittätern aus Kundenbereichen geschafft. Der Gesamtschaden betrug mehr als ½ Mrd. Euro.

Vor allem der Handel habe kräftig in die Sicherheit investiert und seine internen Abläufe deutlich verbessert, so Mewes. Die Bundesvereinigung habe nach dem Bekanntwerden des Skandals im Jahr 2006 grundlegende Veränderungen ihrer Sicherheitsstandards für seine Mitglieder veranlasst, ungeachtet der Tatsache, dass das Skandalunternehmen Heros nie Mitglied der BDGW war: "Wir haben noch im selben Jahr einen 10-Punkte-Katalog erstellt und gemeinsam mit unseren Kunden umgesetzt." so Mewes. Ein 5-stufiger BDGW-Sicherheitsstandard wurde erstellt. Dieser fordert eine jährliche Prüfung der Wertdienstleister und beinhaltet auch die Kontrolle der Geldflüsse der Kunden. Das komplette Bargeld-Handling muss durch interne Revisionen kontrolliert und durch vereidigte externe Wirtschaftsprüfer bestätigt werden. Damit, so Mewes, haben wir das Vertrauen von Handel und Kreditwirtschaft mühsam zurückgewonnen und letztlich die BDGW gestärkt. Die BDGW Mitglieder haben einen Marktanteil von über 90 Prozent. Die Vereinigung hat einen europaweit einmaligen Sicherheitsstandard für Geldtransporte. "Letztlich haben wir als Verband von der Heros-Krise profitiert und eine mustergültige Selbstregulierung installiert - und das ganz ohne den Staat", so Mewes abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste e.V. (BDGW) Silke Wollmann, Pressesprecherin Norsk-Data-Str. 3, 61352 Bad Homburg Telefon: (06172) 948050, Fax: (06172) 458580

(sy)