Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

103. Marburger Bund-Hauptversammlung: Gesundheitsreform fördert "Patientenversorgung am Fließband"

(Köln) - Der Krankenhausärzteverband Marburger Bund (MB) forderte auf seiner 103. Hauptversammlung am 17. und 18. Mai 2003 von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt weit reichende Änderungen am Gesundheitsreformentwurf. Nach Ansicht der MB-Delegierten fördere das Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz (GMG) mit staatsmedizinischen Vorgaben den zunehmenden ökonomischen Druck auf die Ärzte.

Eine den ganzen Menschen versorgende Medizin findet nach Ansicht des MB aufgrund massiven Kostendrucks in diesem System nicht mehr statt. Gänzlich verkehrt sei deshalb, die Freiberuflichkeit ärztlicher Tätigkeit immer mehr zu beschneiden und Ärzte einem vollkommen unpraktikablen Zentrum für Qualität in der Medizin und einem Korruptionsbeauftragten auszusetzen. Anstatt die gesundheitspolitischen Hausaufgaben zu erledigen, versuche Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt die Ärzteschaft in ihrer Kernkompetenz zu beschneiden und sie zu "Weisungsunterwürfige" zu degradieren.

Um die Attraktivität des Arztberufes insgesamt zu erhöhen und die medizinische Versorgung entsprechend der steigenden Nachfrage zu verbessern, forderten die MB-Delegierten u.a.:

- gesetzgeberische Vorgaben zur dauerhaften Versorgung aus einer Hand mittels Integration ambulanter und stationärer Leistungen. Dabei müssen ambulant tätige Fachärzte Zugang zu Kliniken haben ebenso wie Klinikärzte sich in eigener Praxis betätigen können;
- den Abbau hierarchischer Strukturen in Krankenhäusern und kooperatives Miteinander durch Teamarztmodelle;
- die Krankenhausöffnung für hochspezialisierte ambulante Versorgung;
- die Verbesserung des DRG-Systems u.a. durch Ausdehnung der Konvergenzphase auf fünf Jahre und eine Kostenübernahme durch den Gesetzgeber für DRG-Schulungsmaßnahmen;
- ein klares Konzept einer Weiterbildungsordnung auf der Grundlage des Entwurfs der Bundesärztekammer.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6, 50668 Köln Telefon: 0221/9731680, Telefax: 0221/9731678

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