Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

59. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover eröffnet

(Hannover) - "Mehr Mittel aus der Maut für die Straße", forderte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) am 12. September 2002 anlässlich der Eröffnung der 59. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge in Hannover. Jährlich seien rund 2,5 Mrd. Euro nötig, um durch eine dritte Fahrspur Engpässe auf Autobahnen zu beseitigen und zugleich die Straßeninfrastruktur zu modernisieren, betonte der VDA-Präsident vor rund 600 Gästen auf der Eröffnungsveranstaltung, darunter Erkki Liikanen, EU-Kommissar für Unternehmen, der niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel und Hannovers Oberbürgermeister Dr. Herbert Schmalstieg.

Prof. Gottschalk zeigte sich grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber der Maut. Nutzfahrzeugindustrie und Gewerbe seien offen für eine Umstellung der Infrastrukturfinanzierung von der Steuer- auf eine Gebührenfinanzierung. Dies könne jedoch nur belastungsneutral und mit einer engen Zweckbindung der Gebühren für den Fernstraßenbau geschehen. Beides sei bei dieser Maut aber nicht der Fall.

Dass von den 3,4 Mrd. Euro jährlichen Mautgebühren lediglich 400 Mio. Euro für Straßeninvestitionen bereitstehen sollen, ist nach Prof. Gottschalks Ansicht eine "verpasste Chance", da der Güterverkehr allen Prognosen zufolge weiter zunehmen werde. Dieses Wachstum werde in erster Linie auf den Straßen stattfinden. Prof. Gottschalk: "Wir plädieren für einen ‚Verkehrshaushalt der Vernunft', in dem die Infrastruktur - und hier insbesondere die Straße – wieder den Stellenwert hat, der ihr zusteht."

Der VDA-Präsident hob trotz des schwierigen Gesamtmarktes für Nutzfahrzeuge die positive Grundstimmung auf der Messe hervor. Es gebe durchaus Grund zur Zuversicht, betonte er und verwies auf die Innovationen bei schweren Lkw, Transportern, Omnibussen und Aufbauten auf der IAA: "Düstere Zukunftsprognosen helfen nicht weiter und sind nicht unsere Sache."

Prof. Gottschalk zeigte sich zuversichtlich, dass von der IAA "positive Impulse" ausgehen. In einem insgesamt noch schwachen Umfeld gebe es erste Anzeichen einer Konsolidierung, beispielsweise beim Auftragseingang bei schweren Lkw aus dem Ausland. Der Ordereingang von Transportern im Inland stabilisiere sich, doch sei dies noch nicht mit einer dauerhaften Erholung im Markt gleichzusetzen. "Wenn die Konjunktur anspringt, kann 2003 aber durchaus wieder ein besseres Nutzfahrzeugjahr werden, als es derzeit noch in unseren Büchern steht", betonte der VDA-Präsident. Langfristig bleibe das Nutzfahrzeuggeschäft eine Wachstumsbranche, die seit 1993 mehr als 50.000 neue Arbeitsplätze geschaffen habe.

Die europäische Nutzfahrzeugindustrie begrüße die Initiative der EU-Kommission für eine Harmonisierung der Diesel-Besteuerung, unterstrich Prof. Gottschalk. Der von EU-Kommissar Frits Bolkestein vorgelegte Harmonisierungsfahrplan bei der Dieselsteuer sei ein nach vorne gerichtet zu diskutierender Vorschlag. Allerdings müsse er in ein Gesamtkonzept eingebettet werden, das auch die nationalen Regierungen mittragen könnten. Es dürfe jedoch keinesfalls zu einer Verteuerung des Diesels im Zuge der Harmonisierung kommen. Denn der moderne und sparsame Diesel sei für die klimapolitisch gebotene Verbrauchsreduzierung unverzichtbar.

Mit insgesamt 157 Weltpremieren bietet die diesjährige IAA Nutzfahrzeuge in Hannover ein wahres Neuheiten-Feuerwerk, wobei moderne Elektronik im Nutzfahrzeug für immer mehr Fahrsicherheit sorgt. Bis zum 19. September zeigen mehr als 1.200 Aussteller aus 43 Ländern auf 200.000 Quadratmetern ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen rund um das Nutzfahrzeug.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070 Telefax: 069/97507261

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