Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Alarmierend viele Firmen planen Produktionsverlagerung ins Ausland / DIHK stellt Ergebnisse einer Unternehmensbefragung vor

(Berlin) - "Alarmierend" sind nach Einschätzung von Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die Pläne der deutschen Wirtschaft zur Produktionsverlagerung ins Ausland.

Wie die aktuelle DIHK-Unternehmensbefragung "Produktionsverlagerung als Element der Globalisierungsstrategie von Unternehmen" bei knapp 10.000 Firmen zeigt, will fast jedes vierte deutsche Industrieunternehmen in den kommenden drei Jahren Produktion ins Ausland verlagern. Vor drei Jahren hatte nur jede fünfte Firma einen solchen Schritt geplant.

Dabei schreckt besonders auf, dass zunehmend nicht nur lohnintensive Fertigungsbereiche ins Ausland verlagert werden, sondern dass jetzt auch Unternehmensteile wie Verwaltung, Forschung und Entwicklung und sogar der Sitz der Unternehmensführung auf den Prüfstand kommen.

"Damit gewinnt die Verlagerung eine völlig neue Qualität", sagte Wansleben bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse am heutigen Montag in Berlin. Zudem sei Produktionsverlagerung "nicht länger nur ein Thema für Großunternehmen, sondern zunehmend auch für den industriellen Mittelstand".

Wichtige Zielregionen der Verlagerungen seien vor allem bisherige EU-Länder sowie Mittel- und Osteuropa; zunehmend rücke auch Asien ins Blickfeld.

Als Hauptmotiv der Produktionsverlagerungen nannte der DIHK-Hauptgeschäftsführer unbefriedigende Bedingungen am Standort Deutschland: Die hohe Steuer- und Abgabenlast, hohe Arbeitskosten und das starre deutsche Arbeitsrecht stünden ganz oben auf der Liste.

Die Wirtschaftspolitik sei deshalb aufgefordert, die Standortbedingungen in Deutschland zu verbessern. Ziel müsse es sein, durch attraktivere wirtschaftliche Bedingungen den Anreiz und die betriebliche Notwendigkeit zur Produktionsverlagerung zu mindern und damit die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen in Deutschland zu ermöglichen.

Wansleben: "Nur so können wir die inländischen Investitionstätigkeiten wieder anregen und Beschäftigung nicht nur sichern, sondern wieder aufbauen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/203080, Telefax: 030/203081000

NEWS TEILEN: