Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Angleichung der Lebensbedingungen bei Jugendlichen in Ost- und Westdeutschland

(Berlin) - Anders als bei der Bevölkerung insgesamt haben sich die ökonomischen und sozialen Lebensbedingungen der Jugendlichen in Deutschland nach der Wiedervereinigung deutlich angeglichen. Daten des im DIW Berlin angesiedelten Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) – erhoben in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung und veröffentlicht im aktuellen Wochenbericht Nr. 42/2002 des DIW Berlin - zeigen, dass der Anteil der Jugendlichen, die eine Schule oder Hochschule (einschließlich Fachhochschulen) besuchten, anstieg, während der Anteil der erwerbstätigen jungen Leute abnahm. Besonders ausgeprägt war diese Entwicklung bei ostdeutschen Jugendlichen, da aufgrund der restriktiven Zugangsregelungen zu höherer Bildung in der DDR die Bildungsbeteiligung der Jugendlichen dort geringer war.

Im Jahre 2001 befanden sich ein Drittel der 17- bis 25-Jährigen in Deutschland im schulischen oder universitären Bildungssystem und ein Viertel in einer beruflichen Ausbildung, 1991 war es dagegen nur jeder fünfte Jugendliche. Während sich die ostdeutschen Jugendlichen rasch an das Bildungsverhalten ihrer westdeutschen Altersgenossen angeglichen haben, war und ist die Bildungsbeteiligung der in Deutschland lebenden ausländischen Jugendlichen niedriger als die der westdeutschen Jugendlichen und wurde inzwischen auch von der Bildungsbeteiligung ostdeutscher Jugendlicher übertroffen.

Auch bei der subjektiven Bewertung der Lebensumstände haben sich die ostdeutschen Jugendlichen an die westdeutschen angenähert. Sie sind mit der Arbeit, mit der Freizeit und den materiellen Lebensverhältnissen heute zufriedener als kurz nach der Wende. Schüler und Studierende sind mit ihrem materiellen Lebensstandard und mit ihrem Leben allgemein sehr häufig zufrieden; verständlicherweise ist dies bei arbeitslosen Jugendlichen viel seltener der Fall. Sorgen um die ökonomische Entwicklung sind aber insgesamt auch häufiger bei ostdeutschen Jugendlichen anzutreffen, insbesondere wenn es um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes geht. So sorgten sich im Jahr 2001 nur 40 Prozent der westdeutschen, aber über 70 Prozent der ostdeutschen Jugendlichen um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5 14195 Berlin Telefon: 030/897890 Telefax: 030/89789200

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