Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Arbeitsplatzabbau droht bei Wohlfahrtsverbänden

(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat davor gewarnt, dass bei den Wohlfahrtsverbänden künftig massenweise Arbeitsplätze vernichtet werden könnten. Beschäftigte in Normalarbeitsverhältnissen würden, wie bei Hartz IV vorgesehen, durch Langzeitarbeitslose ersetzt werden, die damit zum Arbeitslosengeld II lediglich einen Euro pro Stunde hinzuverdienen. Caritas, Arbeiterwohlfahrt und Paritätischer Wohlfahrtsverband würden Personalkosten sparen, die Beschäftigten aber hätten das Nachsehen.

„Wenn Arbeitsvermittler Menschen schicken, die jede Arbeit praktisch zu jedem Lohn annehmen müssen, wer will denn dann noch Tariflohn bezahlen?“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke.

Außerdem befürchtet ver.di, dass die Qualität der Leistungen dramatisch nachlassen wird, wenn gut ausgebildete Kräfte nach Hause geschickt und durch unqualifizierte „Helfer“ ersetzt würden. So sei es angesichts der häufigen Skandale in Heimen „unverantwortlich, nicht ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte zu beschäftigen“, betonte Paschke. Um Menschen in unterschiedlichen Notlagen erfolgreich helfen zu können, bedürfe es entsprechender Kenntnisse. „Beschäftigte und Hilfsbedürftige sollen die Zeche zahlen für eine Politik, die auf Billigjobs setzt“, so die Gewerkschafterin.

Die Wohlfahrtsverbände haben derzeit bundesweit rund 1,1 Millionen Beschäftigte.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Harald Reutter, Presse-/Öffentlichkeitsarbeit Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

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