Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Automobilproduktion und Absatz im Oktober stabil / Inland wartet auf Steuerreform

(Frankfurt am Main) - Während sich die deutsche Automobilproduktion und der Export auch im Oktober stabil entwickelt haben, ist der Inlandsmarkt nach wie vor durch eine Verunsicherung der Verbraucher gekennzeichnet. “Wenn die Automobilindustrie mit ihrer Produktoffensive alles getan hat, um die Voraussetzungen für ein Wiederanziehen der Nachfrage zu schaffen, und sich dennoch die Verunsicherung bislang nicht gelegt hat, dann haben wir allen Anlass, die Politik aufzufordern, rasch die Bedingungen für ein Vorziehen der Steuerreform festzulegen und den Reformstau aufzulösen. Wir müssen Vertrauen schaffen, damit die Kaufbereitschaft wieder zunimmt”, betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Die Stabilisierung der Produktion von Personenkraftwagen hat sich im Oktober weiter fortgesetzt. Nachdem die Fertigung von Pkw in den Sommermonaten aufgrund von Werksferien und Produktionsumstellungen nicht unter Vollast gefahren wurde, hat sich das Bild im Oktober wieder deutlich verändert: Mit 460.000 Personenkraftwagen wurden 1 Prozent mehr Pkw gefertigt als ein Jahr zuvor. Im bisherigen Jahresverlauf lag die Produktion mit über 4,2 Mio. Pkw lediglich um 1 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresvolumen.

Der Export bleibt weiterhin auf hohem Niveau und übertraf im Oktober mit 324.500 Pkw das Vorjahresvolumen um 2 Prozent. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres konnten die deutschen Hersteller knapp 3 Mio. Personenkraftwagen im Ausland absetzen, 1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Marktanteilsgewinne in einigen westeuropäischen Ländern und den USA, sowie kräftige Ausfuhrsteigerungen nach Osteuropa und Asien haben zu diesem stabilen Ergebnis geführt.
In Deutschland wurden mit voraussichtlich 270.000 Fahrzeugen im Oktober 4 Prozent weniger Personenkraftwagen neu zugelassen als ein Jahr zuvor. Dabei kam es aufgrund der Wirksamkeit neuer Händlerverträge im Rahmen der EU-Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) zum 1. Oktober dieses Jahres zu zeitlichen Verschiebungen auf dem Inlandsmarkt bei Neuzulassungen und Auftragseingängen. Betrachtet man daher den aussagefähigeren Zwei-Monats-Vergleich, so übertrafen die Neuzulassungen im September/Oktober 2003 das entsprechende Vorjahresvolumen um nahezu 2 Prozent. Seit Jahresbeginn blieben die Neuregistrierungen um knapp 1 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahresvolumen zurück.

Auch die Auftragseingänge aus dem Inland lagen im Zwei-Monats-Vergleich um 2 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Im Oktober blieben die Inlandsbestellungen um 10 Prozent hinter dem überdurchschnittlich hohem Vorjahresmonat zurück. Seit Beginn dieses Jahres haben sie sich um 3 Prozent abgeschwächt. Die Auslandsnachfrage schwächte sich in diesem Zeitraum um 2 Prozent ab. Im Oktober gingen 6 Prozent mehr Bestellungen aus dem Ausland ein. Insgesamt zeichnet sich damit aus dem In- und Ausland in den letzten Monaten eine relativ stabile Pkw-Nachfrage ab.

Seit Anfang dieses Jahres wurden in Westeuropa insgesamt 12,2 Mio. Personenkraftwagen verkauft, gut 1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Oktober lag der Pkw-Absatz mit 1,2 Mio. Fahrzeugen auf Vorjahresniveau. Von den großen Volumenmärkten kam es in Spanien zu einem Zulassungsanstieg um 8 Prozent. Dagegen mussten in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien leichte Rückgänge hingenommen werden. Starke Zuwachsraten konnten dagegen in Belgien, Finnland, Norwegen und Griechenland erreicht werden.

Die Produktion von Nutzfahrzeugen legte im Oktober deutlich zu. Die Fertigung von leichten Nfz bis 6 t übertraf das Vorjahresvolumen um 22 Prozent. Die Herstellung von schweren Fahrzeugen konnte um 11 Prozent ausgeweitet werden. Damit stieg die Produktion von Transportern in den ersten zehn Monaten 2003 um 1 Prozent, die von Nfz über 6 t sogar um 4 Prozent.

In erster Linie hat das Auslandsgeschäft zu diesem erfreulichen Produktionsergebnis beigetragen. Die Ausfuhr von Nfz über 6 t stieg im bisherigen Jahresverlauf um 4 Prozent auf 82.200 Fahrzeuge. Die deutschen Transporterhersteller konnten in diesem Zeitraum ebenfalls 4 Prozent mehr Fahrzeuge im Ausland absetzen. Im Oktober legten die Exporte von Nfz über 6 t um 15 Prozent, die von Nfz bis 6 t um 17 Prozent zu. Die Ausfuhr von Nutzfahrzeugen hat sich damit in den letzten beiden Monaten deutlich belebt.

Der Inlandsmarkt blieb dagegen weiterhin schwach. Im Oktober unterschritten die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen insgesamt mit 23.500 Einheiten das entsprechende Vorjahresvolumen um 2 Prozent. Dabei kam es im Transporterbereich zu einem Rückgang um 7 Prozent, während die Neuregistrierungen von mittelschweren und schweren Nfz um 11 Prozent zulegten. Auch in den ersten zehn Monaten dieses Jahres verlief der Absatz von Nfz über 6 t deutlich stabiler (+2 Prozent) als die Neuzulassungen von Nfz bis 6 t (-4 Prozent).

Die Nachfrage nach deutschen Transportern unterschritt im Oktober 2003 das letztjährige Bestellvolumen um 5 Prozent. Dabei schwächten sich die Inlandsorder – auch aufgrund des außergewöhnlich hohen Bestelleingangs vor einem Jahr – um 20 Prozent ab, die Auslandsorder konnten dagegen um 6 Prozent zulegen. Im bisherigen Jahresverlauf kam es zu einem Rückgang bei den inländischen Auftragseingängen um 1 Prozent und bei den Auslandsordern um 7 Prozent. Die Nachfrage nach schweren Nutzfahrzeugen über 6 t hat sich dagegen deutlich günstiger entwickelt. Bis einschließlich Oktober legten die Inlandsbestellung um 3 Prozent zu, die aus dem Ausland um 8 Prozent. Im Oktober kam es zu einem Orderanstieg aus dem Inland um 11 Prozent, aus dem Ausland um 10 Prozent.
Personenkraftwagen

Die Pkw-Produktion zog in den letzten beiden Monaten wieder an und übertraf im Oktober 2003 mit 460.000 Einheiten das entsprechende Vorjahresvolumen um 1 Prozent. In den ersten zehn Monaten dieses Jahren produzierten die deutschen Hersteller gut 4,2 Mio. Pkw, 1 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Auch beim Export zeigen sich Stabilisierungstendenzen. Parallel zur Produktionsentwicklung stieg die Ausfuhr um 2 Prozent auf 324.500 Pkw. Im bisherigen Jahresverlauf mussten die deutschen Hersteller einen leichten Exportrückgang um 1 Prozent hinnehmen. Ausschlaggebend hierfür waren die schwächeren Absatzmöglichkeiten in den westeuropäischen Nachbarländern, während die Exporte nach Asien und Osteuropa deutlich gesteigert werden konnten.

Die Pkw-Neuzulassungen haben sich im Oktober wieder abgeschwächt und unterschritten mit voraussichtlich 270.000 Einheiten das Vorjahresvolumen um 4 Prozent. Gegenüber dem Vormonat kam es saisonbereinigt ebenfalls zu einem Rückgang um 3 Prozent, wobei es aufgrund der Einführung der EU-Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) zum 1. Oktober dieses Jahres zu Absatzverschiebungen zwischen September und Oktober gekommen sein dürfte. In den ersten zehn Monaten 2003 wurden in Deutschland 2,75 Mio. Pkw neu zugelassen, knapp 1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Auch die Inlandsnachfrage war durch die neuen Händlerverträge Anfang Oktober beeinflusst. Nach dem starken Orderanstieg im September kam es im Oktober 2003 zu einem Bestellrückgang um 10 Prozent. Dagegen zogen die Auslandsorder um 6 Prozent an. Im bisherigen Jahresverlauf unterschritten die Auftragseingänge aus dem Inland das entsprechende Vorjahresniveau um 3 Prozent, die aus dem Ausland um 2 Prozent.
Nutzfahrzeuge

Die Produktion von Nutzfahrzeugen übertraf im Oktober mit 36.500 Fahrzeugen das Vorjahresvolumen um 17 Prozent. Dabei legte die Transporterfertigung um 22 Prozent zu, die Herstellung von Nfz über 6 t um 11 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf produzierten die deutschen Hersteller 1 Prozent mehr Nfz bis 6 t und 4 Prozent mehr schwere Nfz.

Die Transporterausfuhr zog im Oktober wieder deutlich an und übertraf mit 15.300 Einheiten das entsprechende Vorjahresvolumen um 17 Prozent. In der Gewichtsklasse über 6 t lieferten die deutschen Hersteller 11.000 Fahrzeuge ins Ausland, 15 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres erzielten die deutschen Nutzfahrzeughersteller sowohl im Transporterbereich als auch bei den schweren Nfz einen Zuwachs um 4 Prozent.

Die Neuzulassungen von Nfz bis 6 t unterschritten im Oktober das vergleichbare Vorjahresergebnis um 7 Prozent. Im Bereich über 6 t wurden dagegen 11 Prozent mehr Fahrzeuge neu angemeldet. Bis einschließlich Oktober stand einem Absatzrückgang um 4 Prozent im Transportersektor ein Anstieg um 2 Prozent im schweren Nfz-Bereich gegenüber.

Die inländische Nachfrage nach Nutzfahrzeugen bis 6 t unterschritt im Berichtsmonat das Volumen vom Oktober 2002 um knapp 20 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf kam es zu einem Bestellrückgang aus dem Inland um 1 Prozent. Die Auftragseingänge aus dem Ausland fielen bis Oktober um 7 Prozent niedriger, im Oktober um 6 Prozent höher aus. Die Ordereingänge im schweren Nfz-Bereich über 6 t zogen im Oktober 2003 aus dem Inland um 11 Prozent und aus dem Ausland um 10 Prozent an. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wuchs die Inlandsnachfrage um 3 Prozent, die Auslandsnachfrage von Nfz über 6 t um 8 Prozent.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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