Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)

BDB-Präsident bei Maritimer Konferenz in Lübeck / Leistungsfähigkeit des Gewerbes untermauert

(Duisburg) - Am 26. Mai 2003 fand in Lübeck die „3. Maritime Konferenz“ der Bundesregierung statt. Mit über 500 Teilnehmern war die Veranstaltung, an der neben dem Bundeskanzler und drei Bundesministern (Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Wirtschaft und Arbeit, Bildung und Forschung) auch die schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis und der Landesminister Dr. Bernd Rohwer (Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) teilnahmen, sehr gut besucht. In vier Workshops wurden die Themen „Bildung, Forschung, Innovation“, „Zukunft des Schiffbaus“, „Maritime Verkehrswirtschaft“ und „Meerestechnik/Offshore-Technik“ erarbeitet.

Heinz Hofmann, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB), erläuterte im Workshop 3 die Funktion der Binnenschifffahrt als verlässlicher und noch über freie Kapazitäten verfügender Verkehrsträger, insbesondere im Bereich Seehafenhinterlandverkehr. Rund 130 Zuhörer verfolgten die Diskussion zum Thema „Maritime Verkehrswirtschaft – die Zukunft von Schifffahrt und Häfen sichern“, an der sich auch die Parlamentarische Staatssekretärin Angelika Mertens und die stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses und Mitglied des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages, Anette Faße, sowie die schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis beteiligten.

Hofmann veranschaulichte in seinem Statement die Leistungsfähigkeit der Binnenschifffahrt, die trotz der erfreulichen Zuwachsraten im Containerverkehr immer noch massengutdominiert ist. „Die Binnenschifffahrt sieht die Chance, sich verstärkt in die Zu- und Abläufe über die deutschen Seehäfen einzubringen. Der Verkehrsträger ist nämlich grundsätzlich wettbewerbsfähig. Aber eine mangelhafte Wasserstraßeninfrastruktur, niedrige Brückendurchfahrtshöhen, eine unzureichende Ausstattung der Häfen, die Kanalgebühren und schließlich die ungleichen Wettbewerbsbedingungen stehen jedoch einer Verlagerung auf das Binnenschiff im Wege!“, erläuterte Hofmann. Er erinnerte an die Schwachstellen des aktuellen Entwurfes des Bundesverkehrswegeplanes und sprach sich unter anderem für die Fortführung der Ausbaumaßnahmen an der Elbe sowie die Engpassbeseitigung am Magdeburger Domfelsen, an der Mittelweser und am Elbe-Lübeck-Kanal aus.

Angelika Mertens und Anette Faße deuteten an, dass sowohl für die Elbe als auch die Mittelweser und die dortigen Schleusen noch Handlungsspielraum besteht, auch wenn dies im BVWP nicht ausdrücklich erwähnt ist.

Mit Erschrecken nahmen die zahlreich vertretenen Seereeder das hohe Durchschnittsalter der Binnenflotte (rund 30 Jahre in der Tankschifffahrt, rund 50 Jahre in der Trockenschifffahrt) zur Kenntnis. Hofmanns Hinweis auf die dringend erforderliche Reform des § 6 b EStG, mit dem steuerliche Anreize für Investitionsmaßnahmen des Gewerbes geschaffen werden können, fand daher breite Zustimmung.

Bundeskanzler Gerhard Schröder nahm – ebenso wie Verkehrsminister Dr. Manfred Stolpe und Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn – persönlich am Abschlussplenum teil. Der Bundeskanzler wurde durch Konsul Konrad Horst Rahe, der die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Workshops 3 exzellent zusammenfasste, ausführlich über das Potenzial der Binnenschifffahrt informiert, verbunden mit der freundlichen Empfehlung, sich in besonderer Weise um Maßnahmen zur Modernisierung und Verjüngung der deutschen Binnenschiffsflotte zu bemühen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) Dammstr. 15-17, 47119 Duisburg Telefon: 0203/8000650, Telefax: 0203/8000621

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