Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

BDEW zur wasserwirtschaftlichen Jahrestagung 2016: Simon: Entwurf des Energie- und Stromsteuergesetzes gefährdet Blockheizkraftwerke der Abwasserentsorger

(Berlin) - Die vorgesehenen gravierenden Einschränkungen bei der Stromsteuerfreiheit von Blockheizkraftwerken würden hocheffiziente Blockheizkraftwerke der Abwasserentsorger in Deutschland teilweise unrentabel machen und zusätzliche CO2-Einsparungen gefährden. Darauf hat heute BDEW-Vizepräsident Jörg Simon hingewiesen: "Seit Jahrzehnten setzen die Abwasserentsorger das bei der Klärschlammaufbereitung anfallende Klärgas umweltschonend und energieeffizient in Blockheizkraftwerken ein und nutzen es zur Eigenstromversorgung. Die jetzt vorgesehenen Regelungen, die diese Woche zwischen den Bundesministerien beraten werden, würden die Wirtschaftlichkeit von Anlagen in nahezu allen großen Städten Deutschlands gefährden", sagte Simon heute zum Auftakt der Wasserwirtschaftlichen Jahrestagung des BDEW. "Seit Jahrzehnten gibt es in Deutschland die Nutzung des Kuppelproduktes Klärgas in KWK-Anlagen. Es ist unbestritten, dass dies sowohl ökologisch als auch ökonomisch die beste Alternative darstellt. Es sei denn, das Abfackeln von Klärgas und damit Stichflammen in den Städten und Gemeinden sollen wieder die Skyline illustrieren."

Simon betonte zudem die Bedeutung der freiwilligen Leistungsvergleiche zwischen den Unternehmen der Wasserwirtschaft. "Die in den Bundesländern laufenden freiwilligen Leistungsvergleiche in Form von Benchmarking-Projekten haben sich erfolgreich entwickelt. Die Branche ist gefordert, durch eine rege Teilnahme an den freiwilligen Benchmarking-Projekten Politik und Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass der Weg der Modernisierung und Effizienzsteigerung konsequent weitergegangen wird", sagte Jörg Simon, BDEW-Vizepräsident Wasser/Abwasser, heute zum Auftakt der 12. Wasserwirtschaftlichen Jahrestagung des BDEW in Berlin. Benchmarking sei das Instrument der Wahl, das Transparenz und Effizienz in der Wasserwirtschaft auf einen Nenner bringt. Das Bundeskartellamt habe in seinem neuen Bericht zur Wasserwirtschaft auch klargestellt, dass die kartellrechtliche Missbrauchsaufsicht die überlegenere Aufsichtssystematik gegenüber der Regulierung darstelle.

Ein zentrales Thema, das auch die Wasserwirtschaft in verstärktem Maße beschäftige, sei die Frage, ob zukünftig genügend Fachkräfte für die Unternehmen der Wasserwirtschaft zur Verfügung stehen. Dies gilt nicht nur isoliert für die Wasserwirtschaft, sondern auch im Wettbewerb mit anderen Unternehmen in Deutschland. "Wir tun deshalb gut daran, uns intensiv mit der Personalfrage zu beschäftigen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Die Wasserwirtschaft im BDEW fördert deshalb gemeinsam mit dem DVGW das Internetportal "Berufswelten Energie und Wasser", das das Interesse für Berufs- und Studienanfänger für die Branche wecken und Angebote für die berufliche Zukunft aufzeigen soll." Auch die Wasserwirtschaftliche Jahrestagung 2016 wird sich intensiv mit diesem Thema befassen.

Quelle und Kontaktadresse:
BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Hauptgeschäftsstelle Jan Ulland, Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

(dw)

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