Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

BDI-Präsident Rogowski: "Aussichten für konjunkturelle Erholung verbessert"

(Berlin) - "Manches deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft die Talsohle erreicht hat. Offenbar kehrt wieder Zuversicht ein. Die erneute Verbesserung des Ifo-Geschäftsklimaindex lässt hoffen." Dies erklärte Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), anlässlich der Veröffentlichung des neuesten BDI-Konjunktur-Reports. "Angesichts der mageren Vorgaben für das erste Halbjahr 2003 und der unbefriedigenden Auftragstätigkeit in der Industrie wird sich eine konjunkturelle Trendwende in diesem Jahr aber nur andeuten."

"Wir haben gute Chancen, dass die Konjunktur in 2004 anspringt. Wenn die Wirtschaftspolitik ihre Reformagenda zügig und konsequent abarbeitet, bin ich zuversichtlich, dass wieder Vertrauen bei Bürgern und Unternehmen zurückkehrt und die Konjunktur unterstützt," erklärte Rogowski. "Die Agenda 2010 mit ihrem richtigen Fokus auf Strukturreformen am Arbeitsmarkt und in den Sozialsystemen ist zweifellos ein erster wichtiger Schritt zur Auflösung des Reformstaus." Er forderte die Politik auf, das Maßnahmenbündel schnellstmöglich und umfassend zu realisieren. Zur Vertrauensbildung könne auch ein Vorziehen der dritten Steuerreformstufe beitragen, wenn diese verantwortlich finanziert werde.

Doch die ermutigenden Signale aus dem politischen Raum bräuchten Zeit, um sich entfalten zu können. Die Industrieproduktion dürfte daher in den kommenden Monaten kaum vom Fleck kommen. Sie werde in der zweiten Jahreshälfte allenfalls leicht anziehen. Wegen der Flaute seit Jahresbeginn werde sie im Jahresschnitt aber nicht mehr als das Vorjahresniveau erreichen, so der BDI-Präsident. Zahlreiche Industriebranchen träten auf der Stelle oder meldeten gar rückläufige Zahlen.

Der starke Euro habe seine Spuren bei den Unternehmenserträgen hinterlassen. Es werde immer schwieriger, die währungsbedingte Verteuerung der Produkte durch Preissenkungen aufzufangen. Die Exportaussichten seien angesichts gedämpfter Ausfuhrerwartungen und rückläufiger Auslandsaufträge eher trübe. Von der sich immer mehr abzeichnenden Belebung der Investitionstätigkeit in den USA dürften deutsche Hersteller daher vorerst nur in geringerem Maße profitieren.

"Große Hoffnungen ruhen auf dem WTO-Ministertreffen in Cancún", fasste Rogowski den parallel vorgestellten BDI-Außenwirtschafts-Report zusammen. Eine erfolgreiche WTO-Runde könne die Rahmenbedingungen für den internationalen Handel auf breiter Front und nahezu weltweit verbessern. Damit wäre sie ein wichtiges Signal für die Weltkonjunktur. "Für die exportorientierte deutsche Industrie steht besonders viel auf dem Spiel", so Rogowski.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. ( BDI ) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/20280, Telefax: 030/20282566

NEWS TEILEN: