Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

BDM-Molkerei-Konferenz am 28. Juli: Farbe bekennen, ob kooperative Wege aus der Krise möglich sind

(Berlin) - Unter dem Motto "Kooperation statt Konfrontation" hat der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. am kommenden Dienstag, 28. Juli 2015, die Führungsebene der deutschen Molkereien zu einer gemeinsamen Konferenz zur Beratung von effektiven Wegen aus der Milchmarktkrise nach Frankfurt in die Jahrhunderthalle geladen.

"Schon vor einigen Monaten, als sich die aktuelle Milchmarktkrise deutlich abzeichnete, haben wir Agrarminister Christian Schmidt aufgefordert, zu einem Runden Tisch der gesamten Milchbranche einzuladen, um gemeinsam über eine Ausgestaltung des bestehenden Sicherheitsnetz hin zu einem wirksamen Krisenmanagement zu beraten. Wir hätten es angesichts des bestehenden Marktmachtgefälles zu Ungunsten der Milchviehhalter als sinnvoll empfunden, ein derartiges Treffen unter Moderation des Agrarministers durchzuführen. Minister Schmidt lehnte unser Ansinnen bisher jedoch stets mit dem Argument ab, die Branche müsse das schon selber regeln", erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber.
Da trotz einer dramatischen Zuspitzung der Milchmarktsituation bisher keine Initiative von den Verbänden der Molkereiwirtschaft zu erwarten ist, sieht der BDM die dringende Notwendigkeit, die Führungsebene der Molkereien auf eigene Initiative einzuladen.

"Obwohl die Situation auf den Milchviehbetrieben längst extrem ist, setzen wir mit unserer Einladung ganz bewusst auf Kooperation statt Konfrontation, um zu sehen, inwieweit die Branche überhaupt an kooperativen Lösungen interessiert ist", erläutert Schaber. "In unserem Einladungsmanagement haben wir daher sehr genau darauf geachtet, keine vordergründigen Argumente zu liefern, mit denen dieses Treffen abgesagt werden könnte. Wir haben die Einladung mit ausreichend Vorlauf jeweils an mehrere Personen der Führungsebene verschickt und deutlich darauf hingewiesen, dass man auf die Einladung von Vertretern von Verbänden der Molkereiwirtschaft zunächst verzichtet hat, um die Diskussion unmittelbar zwischen den Akteuren zu führen, die täglich miteinander zu tun haben. Wir wollen die persönliche Sicht der einzelnen Molkerei-Vertreter und ihre Positionen unabhängig von denen des Milchindustrie-Verbandes erfahren."

Im bestehenden Milchpreisbildungssystem von oben nach unten, in dem die Milchviehhalter letztlich "Restgeldempfänger" sind, sind es ganz überwiegend die Milchviehhalter, die eine derartige Krise mit massiven Wertschöpfungsverlusten auszubaden haben.
"Mit der Teilnahme oder Nichtteilnahme an unserer Konferenz bekennen die Molkereien Farbe, inwiefern sie bereit sind, die Milchviehhalter als ernstzunehmende Geschäftspartner zu behandeln und ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen, dass diese Milchmarktkrise schnellstmöglich beendet werden kann und so die Verluste für ihre Lieferanten begrenzt werden können", so Schaber. "Es darf nicht vergessen werden, dass ein Teil der deutschen Molkereien zusammen mit ihren Verbänden mit ihren Positivprognosen nicht unerheblich dazu beigetragen haben, dass diese Milchmarktkrise ein derartiges Ausmaß angenommen hat."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Fax: (08161) 53847350

(tr)

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