Pressemitteilung | Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

BPI bietet Politik konstruktive Mitarbeit zur Erforschung der Arzneimittelversorgung an

(Berlin) - Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat am 12. Juni bei einer Pressekonferenz seine konstruktive Mitarbeit im Hinblick auf das geplante „Deutsche Zentrum für Qualität in der Medizin“ angeboten, das neue Arzneimittel im Hinblick auf Kosten und Nutzen bewerten soll. „Wir lehnen das Institut und die 4. Hürde für Arzneimittel weiter ab, weil Arzneimittel beim Markteintritt über ein aufwändiges Zulassungsverfahren bereits Sicherheit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit unter Beweis gestellt haben. Eine vorstellbare Alternative wäre aber eine gemeinsam von Ärzten, Kassen und Industrie getragenes Zentrum für vergleichende Versorgungsforschung nach dem Vorbild der USA“, sagte BPI Vorsitzender Dr. Bernd Wegener. Dies verschaffe Erkenntnisse über die Versorgungsrealität in Deutschland, wie sie bisher noch nicht vorliegen. Damit werde die Bedeutung der Arzneimittel-Vielfalt wissenschaftlich untermauert.

Ein Zentralinstitut wie es das Gesundheitsministerium plane, treibe dagegen nur den bürokratischen Aufwand und die Kosten im Arzneimittelbereich weiter in die Höhe und schaffe Versorgungsposten für Expertokraten, so der BPI Vorsitzende. Auf die Patienten kämen damit längere Wartezeiten zu, bis neue – möglicherweise lebensrettende - Arzneimittel auf den Markt kommen. Überdies bedeutet ein solches Institut nach Wegeners Worten einen weiteren Schritt in Richtung Staatsmedizin.

Bereits heute würden nach der Zulassung eines Arzneimittels die Ergebnisse der medikamentösen Therapie durch ständiges Monitoring auf Sicherheit und Wirksamkeit überprüft. Wegener: „Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen sowohl in Optimierungsstrategien bei der Entwicklung des Arzneimittels als auch in die behördliche Überwachung ein.“ Eine Bewertung von Arzneimitteln wie sie das Gesundheitsministerium plant, lasse sich erst drei bis fünf Jahre nach Markteintritt vornehmen. Der BPI-Vorsitzende: „Erst dann stehen ausreichend Daten zur Verfügung. Hinzu kommt, dass wir hohe Ansprüche an Kriterien, Verfahren und Akteure einer Nutzenbewertung von Arzneimitteln haben, die in der bisherigen Diskussion von den Vertretern reiner Kostendämpfungsinteressen nicht aufgegriffen wurden.“

Wegener wies auf den entscheidenden Beitrag der mittelständischen Pharmaunternehmen im Bereich der Arzneimittel-Innovationen hin: „Mehr als 80 Prozent unserer rund 300 Mitgliedsunternehmen sind im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Ohne Innovationen im Bereich der Arzneimittelforschung und –entwicklung käme es im globalen Wettbewerb zu einem weiteren Rückgang pharmazeutischer Unternehmen in Deutschland.“

Dieser Thematik widmet sich eine am 12. Juni vom BPI vorgelegte Studie mit dem Titel „Der pharmazeutische Mittelstand – Arzneimittelinnovationen in Deutschland“, die unter www.bpi.de / Daten und Fakten / BPI-Publikationen als Download zur Verfügung steht.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) , HGSt Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: 030/279090, Telefax: 030/2790361

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