Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Bauhauptgewerbe im April 2012: Baukonjunktur weiterhin robust: Anstieg des Auftragseingangs von 10 Prozent / Umsatz erreicht höchsten April-Wert seit 10 Jahren - trotz des moderaten Plus von 0,2 Prozent

(Berlin) - Die Baukonjunktur entwickelte sich auch im April sehr robust: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, stieg der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um nominal 10,3 Prozent (real: + 7,3 Prozent) - und lag damit das sechste Mal in Folge im Plus. Für den gesamten Zeitraum Januar bis April meldeten die Unternehmen einen Orderanstieg von 12 Prozent (real: + 9,0 Prozent). Die Bauunternehmen sind somit für die kommenden Monate gut aufgestellt: Die Auftragsbestände entsprechen einer Produktion von knapp drei Monaten - Anfang des Jahres haben die Bauunternehmen im Rahmen des ifo Konjunkturtests noch eine Reichweite von 2,5 Monaten gemeldet. Der baugewerbliche Umsatz legte im April zwar nur um nominal 0,2 Prozent zu - erreichte mit knapp 7 Mrd. Euro aber den höchsten April-Wert seit 10 Jahren. Trotz statistischer Basiseffekte und schlechter Witterung Anfang des Jahres liegt der Umsatz in den ersten vier Monaten weiterhin im Plus - und zwar um nominal 0,9 Prozent.

Der Wohnungsbau profitiert weiterhin von der Unsicherheit auf den Finanzmärkten. Die Anleger ziehen es - unterstützt von den niedrigen Zinsen - vor, ihr Kapital lieber in Sachwerte anzulegen: Sowohl der Auftragseingang (+ 7,9 Prozent) als auch der baugewerbliche Umsatz (+ 7,2 Prozent) zogen im April noch einmal an (Jan.-April: + 14,7 Prozent bzw. + 6,6 Prozent). Insbesondere der Mehrfamilienhausbau profitierte von der gestiegenen Nachfrage: Die Zahl der Genehmigungen von neuen Wohnungen legte in den ersten vier Monaten um 5,8 Prozent zu. Demgegenüber halten sich die Privathaushalte mit dem Bau von Einfamilienhäusern zurück: Die Genehmigungen lagen um 12 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Positiv war auch die Entwicklung im Wirtschaftsbau: Auftragseingang (+ 8,9 Prozent) und baugewerblicher Umsatz (+ 1,1 Prozent) legten im April zu (Jan.-April: + 5,8 Prozent bzw. + 3,1 Prozent). Auch die Perspektiven bleiben vorerst positiv: Das Volumen der Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten) ist im Zeitraum von Januar bis April um 10,4 Prozent gestiegen; insbesondere das Segment Handels- und Lagergebäude zog - aufgrund des zunehmenden Versandhandels - an (+ 13,0 Prozent).

Nach wie vor zwiespältig ist die Situation im Öffentlichen Bau: Während der Auftragseingang - mittlerweile den sechsten Monat in Folge - im April weiter anstieg (+ 13 Prozent), meldeten die Bauunternehmen einen Umsatzrückgang von 8,8 Prozent. Für die ersten vier Monate ergibt sich damit ein Umsatzminus von ebenfalls 9,2 Prozent. Hier wirken sich anscheinend noch der Rückgang der Ordertätigkeit und der Einbruch bei den Baugenehmigungen im vergangenen Jahr negativ aus. Aufgrund der guten Auftragsentwicklung (+ 18,9 Prozent) in den ersten vier Monaten dieses Jahres ist für die kommenden Monate aber mit einer besseren Umsatzentwicklung zu rechnen.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Dr. Heiko Stiepelmann, stellv. Hauptgeschäftsführer, Kommunikation Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: (030) 212860, Telefax: (030) 21286240

(cl)

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