Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Berliner Milchforum: Den Wandel selbst gestalten / DBV-Milchbauernpräsident zum Handlungsbedarf für Wirtschaft und Politik

(Berlin) - "Es ist an der Zeit, die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Milchkrisen zu ziehen", resümierte der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, zum Abschluss des 8. Berliner Milchforums. "Die Diskussionen auf dem Forum haben nur allzu deutlich den Handlungsbedarf innerhalb der Milchbranche gezeigt. Die Politik kann den offenen Milchmarkt nur flankieren."

So gehören nach Ansicht von Schmal vor allem eine starke erste Säule der GAP, ein wirksames und in Teilen noch ausbaufähiges Sicherheitsnetz sowie steuerliche Regelungen zur betrieblichen Risikovorsorge in den Instrumentenkasten der Politiker. Dagegen können staatliche und allgemeinverbindliche Mengenregulierungen den Absatz- und Verwertungsmöglichkeiten einzelner Molkereiunternehmen nicht gerecht werden. Dieser Punkt gehört ausschließlich in die Hände der Wirtschaft und ist durch die Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Milcherzeuger unternehmensindividuell zu regeln. Hier seien vor allem die Geschäftsführungen und ehrenamtlichen Aufsichtsräte der genossenschaftlichen Molkereien gefordert, sich mit ihren Lieferanten über marktkonforme Lieferbeziehungen, krisenrobuste Preisabsicherungen und zukünftige Qualitätsanforderungen an die Rohmilch auszutauschen.

"Wir brauchen keinen Strukturbruch, sondern einen Strukturaufbruch", forderte Schmal die gesamte Milchbranche und insbesondere die Molkereien auf, Reserven in der Wertschöpfung zu heben. Dazu gehöre, die strukturellen Herausforderungen in der Vermarktung und das Nutzen von kartellrechtlichen Spielräumen für Verhandlungen auf Augenhöhe mit dem Lebensmitteleinzelhandel aufzugreifen. Genauso sieht der Milchbauernpräsident den Handel in der Pflicht, seine Forderungen nach höheren Produktionsstandards finanziell auszugleichen. Die bisherigen Billigstrategien stehen im deutlichen Widerspruch zu den regelmäßigen Bekenntnissen zu Nachhaltigkeit und Regionalität. Der Handel muss zeigen, dass er mit seinen Milchpreisen und Standardforderungen nicht die Existenz der Bauern zerstört, sondern an einer "nachhaltigen" Existenz seiner Rohstofflieferanten interessiert ist.

Die Forderungen des Milchbauernpräsidenten und des DBV-Fachausschusses Milch sind im Detail unter www.bauernverband.de/ForderungenMilch einsehbar.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Fax: (030) 31904-205

(cl)

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