Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.

Bilanz einer Tagung deutscher Stiftungen in Polen / Deutsche und internationale Stiftungsvertreter berieten in Kreisau über Herausforderungen in einem neuen Europa

(Berlin/Kreisau) - Der Bundesverband Deutscher Stiftungen und die Robert Bosch Stiftung veranstalteten zum Thema "Stiftungstätigkeit in Mittel- und Osteuropa" ein Treffen deutscher und internationaler Stiftungsvertreter. In der Bildungsstätte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung kamen vom 26. bis 28. Februar in Polen rund 70 Teilnehmer zusammen, um sich darüber auszutauschen, welche Aufgaben Stiftungen in einem neuen Europa haben.

Der Tagungsort Krzyzowa / Kreisau ist bekannt durch Helmuth James Graf von Moltke und seinen "Kreisauer Kreis", eine demokratische Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus. Die während der politischen Wende 1989/90 entstandene Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung unterhält an diesem historischen Ort eine Gedenkstätte für Widerstand und Opposition, eine Internationale Jugendbegegnungsstätte sowie eine Europäische Akademie für Erwachsenenbildung.

Janusz Reiter, ehemaliger polnischer Botschafter, beschrieb 13 Jahre Reformprozess in Polen als Erfolgsgeschichte, allerdings mit offenem Ende. Aufgrund der Last der Vergangenheit gibt es im deutsch-polnischen Verhältnis immer noch Ressentiments zu überwinden. Bei aller Nähe der beiden Länder herrscht immer noch große Unkenntnis.

Die politischen Reformprozesse in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas werden wesentlich geprägt durch international ausgebildete Eliten. Die junge Generation drängt auf Mitgestaltung und Aufbruch, doch vor der Bildungs- und Berufserfahrung im Ausland stehen viele finanzielle Hürden. Deutschland und die Stiftungen müssen diese Chance durch intensive Nachwuchsförderung nutzen, da die Nachwuchsförderung auch für die Zukunft der Europäischen Union eine Schlüsselrolle spielen wird. Kürzungen der Haushaltsmittel hemmen die vorhandene Aufbruchstimmung.

Das Treffen in Kreisau diente in erster Linie dem selbstkritischen Erfahrungsaustausch deutscher Stiftungsvertreter. Viele Erfahrungen und Probleme der deutschen Stiftungen bei ihrer Tätigkeit in Mittel- und Osteuropa sind vergleichbar. Fazit der Tagung ist, dass deutsche Stiftungen ihre Ziele mit vereinten Kräften effektiver und nachhaltiger verfolgen können und müssen. Auch müssen die Mittel der EU wirkungsvoller für die Bildungs/ und Reformaufgaben eingesetzt werden, vor denen die jungen Demokratien Mittel- und Osteuropas im nächsten Jahrzehnt stehen.

Die Veranstaltung knüpfte an die Tagung des Arbeitskreises Deutscher Stiftungen „Internationales“ im Celler Schloss Anfang 2002 an. Der Bundesverband hat mit diesen Tagungen ein neues Forum für nationale und internationale Kooperation geschaffen. Die Zusammenarbeit mit anderen in Mittel-und Osteuropa tätigen Stiftungen und dem European Foundation Centre soll fortgesetzt und ausgebaut werden.

Für Rückfragen:

Hanna Surmatz (Europäisches Stiftungswesen), Beim European Foundation Centre, Brüssel, Tel.: +32 - 2 - 508 30 - 59, h.surmatz@efc.be

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. Alfried-Krupp-Haus, Binger Str. 40 14197 Berlin Telefon: 030/8979470 Telefax: 030/89794711

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