Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)

Binnentankschifffahrt vor großer Herausforderung / Tankschifffahrtsgewerbe mit aktuellem Ergebnis durchaus zufrieden

(Duisburg) - Das deutsche Tankschifffahrtsgewerbe hat im vergangenen Jahr nicht an der sehr guten Entwicklung der beiden Vorjahre anknüpfen können. Dennoch überwog die Zufriedenheit bei der diesjährigen 30. Tankreederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) in Duisburg. Immerhin lag das Vorjahresergebnis deutlich über den extrem schlechten Ergebnissen der davor liegenden Jahre.

Günter Arndt, Geschäftsführer der VTG-Lehnkering Reederei GmbH und zugleich Vorsitzender der Tankschifffahrtskommission des BDB, sprach von einer soliden Geschäftsentwicklung im Mineralöl- und Chemiebereich. Spitzenfrachten am Spotmarkt durch Kleinwasser und andere Sondereinflüsse, die in den Vorjahren für die außerordentlich positive Entwicklung verantwortlich waren, gab es im zurückliegenden Jahr nicht. Marktbewegungen aufgrund des Kriegs im Irak hätten sich in recht engen Grenzen gehalten.

Das Gewerbe sieht sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vor einer großen Herausforderung: Durch außerhalb des Bereichs der Binnenschifffahrt liegende Ereignisse wie der Untergang der „Prestige“ Ende 2002 vor der spanischen Küste, werde auch in der Binnentankschifffahrt der öffentliche Druck zur verstärkten Einführung von Doppelhüllenschiffen immer deutlicher spürbar.

Angesichts der hohen Baukosten für Doppelhüllenschiffe sowie beschränkter Werftkapazitäten ist die Umstellung des Schiffsbestandes von Einhüllen- auf Doppelhüllenschiffe nur schrittweise über einen angemessenen Zeitraum zu bewältigen. Die lange Lebensdauer der vorhandenen Einhüllenschiffe wird zu erheblichen Belastungen der Schiffseigner durch steigende Überkapazitäten führen. Diese Umstellung der auch heute schon sicheren Binnentankschifffahrt wird das Gewerbe nur mit entsprechender politischer Unterstützung meistern können. Ansonsten droht die Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz eines großen, vornehmlich im Besitz von Partikulieren befindlichen Teils der Binnentankschiffsflotte.

Aus Anlaß der 30. Tankreederversammlung hatte der BDB eine Gastrednerin vom niederländischen Clingendael-Institut in Den Haag eingeladen. Frau Professorin Coby van der Linde erläuterte den anwesenden Tankreedern, dass der Zustrom von Mineralöl und verstärkt auch Mineralölprodukten nach Europa aus den Golfstaaten unverändert anhalten werde. Szenarien, nach denen die Ölförderländer am Golf durch eine Reduzierung der Fördermengen Krisen mit nachteiligen Folgen auch für die Tankschifffahrt erzeugen können, erteilte Frau van der Linde eine klare Absage.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) Dammstr. 15-17, 47119 Duisburg Telefon: 0203/8000650, Telefax: 0203/8000621

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