Pressemitteilung | (VDE) Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

Bis 2020 muss die Hälfte des Kraftwerkparks ersetzt werden / Investitionsbedarf von 70 Milliarden Euro

(Frankfurt am Main) - Die deutsche Energiepolitik steht vor großen Herausforderungen. Nach dem Energiekonsens sind 30 Prozent der Stromproduktion aus Kernkraft zu ersetzen. Hinzu kommen altersbedingte Stilllegungen konventioneller Kraftwerke. Bis 2020 ist laut VDE die Hälfte des bundesdeutschen Kraftwerkparks (60.000 Megawatt) mit einem Investitionsvolumen von ca. 70 Milliarden Euro zu erneuern.

Bis zum Jahr 2010 plant die Bundesregierung den Anteil der Stromerzeugung aus regenerativen Energien von heutigen 5 Prozent auf 12,5 Prozent zu erhöhen. Dabei wird dem Ausbau der Windenergie eine besondere Stellung eingeräumt. In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass eine fast gleich hohe Reserve durch fossile und nukleare Kraftwerke vorgehalten werden muss. Als so genannte "Schattenkraftwerke" müssen sie die Schwankungen der Windenergie ausgleichen und so die Versorgungssicherheit gewährleisten.

Durchschnittliche Planungs- und Bauzeiten von 5 bis 7 Jahren für ein neues Kraftwerk unterstreichen die Dringlichkeit des Problems. Wird nicht umgehend gehandelt, drohen Engpässe in der Stromversorgung mit weit reichenden Konsequenzen für Privathaushalte und Industrie. Der VDE fordert von der Politik ein energiepolitisches Gesamtkonzept, um so die nötigen Investitionsentscheidungen auszulösen. Dazu gehören auch klare Zuständigkeiten für Energiefragen in den Ministerien und eine bessere Forschungsförderung. Nach Analysen des Verbandes entfallen bei einem Gesamtbudget des Bundes von 590 Millionen Euro für Energieforschung gerade 36 Mio. Euro auf potentielle Zukunftstechnologien.

Quelle und Kontaktadresse:
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt Telefon: 069/63080, Telefax: 069/6312925

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