Bruttoinlandsprodukt: Erholung wird an Dynamik verlieren

(Berlin) - "Der Höhepunkt beim Wirtschaftswachstum wurde im zweiten Quartal erreicht. Im dritten und vierten Quartal werden die Zuwachsraten wieder niedriger ausfallen. Grund dafür ist, dass sich die konjunkturelle Dynamik in den Wachstumsregionen dieser Welt abschwächt. Damit verliert die Binnenwirtschaft den dringend notwendigen Treibstoff. Denn bisher kamen die Wachstumsimpulse für das BIP allein vom Außenhandel sowie der Import- und Exportwirtschaft." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin anlässlich der Veröffentlichung der Schnellmeldung zur Wirtschaftsleistung durch das Statistische Bundesamt.

„Die geringeren außenwirtschaftlichen Antriebskräfte können nicht durch eine höhere Binnendynamik kompensiert werden. Während die Welt im Aufschwung ist, stagniert die Binnenwirtschaft in Deutschland noch immer", so der BGA-Präsident weiter.

"Rückgängige Erwerbstätigenzahlen, steigende Arbeitslosigkeit, das schlechte Juni-Ergebnis beim Produktions- und Auftragseingangsindex in Deutschland, die Hinweise für eine langsamere Entwicklung der Konjunktur in den USA und China, aber auch die dämpfenden Effekte durch hohe Rohstoffpreise, all dies ist kein Fundament für ein Wachstum wie im ersten und zweiten Quartal."

"Die Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 2 Prozent bewegt sich ohnehin am oberen Limit. Das Wachstumspotenzial Deutschlands liegt inzwischen bei nur noch 1,5 Prozent. Die Investitionen entwickeln sich noch viel zu langsam, um dieses Potenzial mittelfristig zu steigern. Ohne eine höhere Anzahl von Arbeitstagen wäre dieses Wachstum nicht zu machen gewesen. Es ist zu hoffen, dass nicht nur der Output der Wirtschaft, sondern auch der der Politik steigt. Die Reformbaustellen sind noch lange nicht abgearbeitet. Einen Stillstand oder gar ein Zurück beispielsweise bei Hartz IV können wir uns nicht leisten", so Börner abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
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