Pressemitteilung | GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Bundesbauministerium erkennt NaWoh-Qualitätssiegel offiziell an / Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet: Neue Wohngebäude in Leipzig, Dresden, Hamburg und Nürnberg mit Qualitätssiegeln zertifiziert

(Berlin) - Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat das Qualitätssiegel des Vereins zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau (NaWoh) offiziell anerkannt und empfiehlt es für die Planungs- und Baupraxis. Das Siegel ist damit ab sofort ein "vom BMUB geprüftes und anerkannten System". Mit dem NaWoh-Siegel werden seit 2012 Neubauten von Mehrfamilienhäusern für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsaspekten ausgezeichnet.

"Mit der Entwicklung von Systemregeln für den Neubau von Mehrfamilienhäusern leistet die Wohnungswirtschaft einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte", erklärte Baudirektor Peter Junne, stellvertretender Leiter des Referates "Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen, Bauforschung" im BMUB. "Es ist uns deshalb ein besonderes Anliegen, die Bemühungen der Wohnungswirtschaft bei der Entwicklung von Systemregeln für den Wohnungsbau weiterhin aktiv zu unterstützen."

"Wir freuen uns sehr über die Anerkennung unseres NaWoh-Qualitätssiegels von höchster staatlicher Ebene", erklärte Ingeborg Esser, Vorstandsvorsitzende des Vereins NaWoh. "Beim Bauen und Wohnen von heute geht es insbesondere um drei Dinge: hohe Qualität, Umweltschutz und Bezahlbarkeit. Der Wohnungsbau in Deutschland befindet sich zunehmend im Spannungsfeld von immer weiter wachsenden Ansprüchen und betriebswirtschaftlicher Rentabilität. Gerade angesichts dieser großen Herausforderungen handeln die ausgezeichneten Wohnungsunternehmen nachhaltig. Mit ihren Neubauten werden sie konsequent dem Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem gerecht."

Zwei GdW-Wohnungsunternehmen beim Tag der Wohnungswirtschaft ausgezeichnet

Zwei nachhaltige Neubauten von Mehrfamilienhäusern wurden heute beim Tag der Wohnungswirtschaft des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW mit dem NaWoh-Qualitätssiegel zertifiziert:

- Nürnberg: wbg Nürnberg GmbH - Mehrfamilienhaus in der Ingolstädter Straße

Auf dem Baugrundstück in der Ingolstädter Straße in Nürnberg hat das kommunale Wohnungsunternehmen wbg Nürnberg drei Reihenhäuser und ein Wohngebäude mit acht Mietwohnungen aus den 1930er Jahren abgebrochen. Es entstand ein Neubaukomplex in Passivhaus-Bauweise, der im Vergleich zum Altbestand 20 zusätzliche Wohnungen bereitstellt. Die insgesamt 31 freifinanzierten Wohnungen sind barrierefrei ausgestaltet, zwei davon sind zudem für Rollstuhlfahrer geeignet. Des Weiteren wurden eine Tiefgarage, oberirdische Stellplätze sowie ein Kinderspielplatz errichtet. Der Neubau bildet den Abschluss der Quartiersentwicklung der Wohnanlage am Hasenbuck.

- Nürnberg: Joseph-Stiftung - Mehrfamilienhaus in der Pfälzerstraße 3

Das kirchliche Wohnungsunternehmen Joseph-Stiftung mit Sitz in Bamberg hat als Bauherr im Nürnberger Stadtteil Gibitzenhof in der Pfälzerstraße den Neubau von 50 Mietwohnungen mit Tiefgarage realisiert. Um die drei viergeschossigen Gebäude für Gehbehinderte bzw. Rollstuhlfahrer barrierefrei zugänglich zu machen, wurde jeweils ein Aufzug integriert. Das Gebäude wird als KfW-Effizienzhaus 55 auf Grundlage der EnEV 2009 erstellt.


Drei weitere GdW-Wohnungsunternehmen bereits Anfang 2016 ausgezeichnet

Drei weitere Mitgliedsunternehmen des GdW haben das NaWoh-Siegel bereits früher in diesem Jahr für ihre Neubauprojekte erhalten:

- Leipzig: Wohnungsgenossenschaft UNITAS eG - Wohn- und Geschäftshaus Am Westplatz "APELS BOGEN"

Der Neubau der Leipziger Wohnungsgenossenschaft UNITAS befindet sich an einem städtebaulich exponierten Ort. Er bildet den Abschluss der Westvorstadt und ist zugleich Wegmarke in den Leipziger Westen. Das Gebäude beherbergt sowohl die Geschäftsstelle der UNITAS samt Konferenzbereich als auch 28 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Besondere Stärken des Projektes liegen in der optimalen Beleuchtung der Räume durch den gebogenen Baukörper, eine barrierefreie Zugänglichkeit und teilweise barrierefreie Wohnungen. Es handelt sich um ein KfW-70-Energieeffizienzhaus, die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) werden um 30 Prozent unterschritten. Zudem wurde ein erhöhter straßenseitiger Schallschutz realisiert und die Fernwärme eines angrenzenden Wohnquartiers wird per Rücklaufnutzung für die Beheizung des Neubaus verwendet.


- Dresden: Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG - Mehrfamilienhaus in der Haydnstraße 33-35

Bei dem Neubau der Dresdner Wohnungsgenossenschaft Johannstadt, einem Wohngebäude mit 58 Wohnungen, einer Ladeneinheit und Tiefgarage mit 34 Stellplätzen im Untergeschoss, handelt es sich um eine Lückenbebauung zwischen zwei angrenzenden Nachbargebäuden. Die Wohnungen zeichnen sich durch großzügige Loggien, Terrassen und Dachterrassen sowie einen erhöhten Schallschutz aus. Die Fassadengestaltung erfolgte wartungsarm und die Gebäudenutzungskosten liegen auf geringem Niveau.

- Hamburg: HANSA Baugenossenschaft eG - Mehrfamilienhaus in der Hohenfelder Terrasse 5-9 im Parkquartier Hohenfelde

Bei dem Neubauprojekt der HANSA Baugenossenschaft eG mit 24 Wohnungen handelt es sich um ein städtebaulich-freiraumplanerisches Gesamtkonzept unter Berücksichtigung des Grün- und Baumbestands. Es zeichnet sich durch nachbarschaftliches und familiengerechtes Wohnen aus. Das Mehrfamilienhaus wurde in Passivhaus-Bauweise errichtet auf Grundlage eines Konzepts zur energetischen Optimierung und Verbesserung der Nachhaltigkeit und als Beitrag zur Präsentation Hamburgs als "Green Capital 2011". Dabei wurde autoarmes Wohnen für 60 Prozent der Bebauung umgesetzt. Das innerstädtische Quartier wurde unter anderem durch eine 6.000 Quadratmeter große öffentliche Parkanlage unter Einbeziehung einer Sporthalle aufgewertet.

Mit den 2016 verliehenen Auszeichnungen wurden bislang insgesamt 20 Qualitätssiegel vergeben, davon 12 an GdW-Unternehmen. Eine Zertifzierung mit der NaWoh-Systematik eignet sich insbesondere für Wohnungsunternehmen, da sie im Gegensatz zu anderen Qualitätssiegeln speziell wohnungswirtschaftliche Belange berücksichtigt.

Über NaWoh: Verein, Zertifizierungssystem und Qualitätssiegel

Nachhaltiger Wohnungsbau bedeutet, Wohnungen ressourcenschonend, energieeffizient und unter aktiver Einbeziehung zukünftiger Bewohner zu errichten. Nachhaltige Neubauten zeichnen sich durch eine hohe Bau- und Wohnqualität bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Rentabilität aus.

Im Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau (NaWoh) haben sich die führenden wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Bundesverbände zusammengeschlossen. Mit dem eigens entwickelten NaWoh-Qualitätssiegel bieten sie Bauherren die Möglichkeit, Neubauten von Mehrfamilienhäusern zertifizieren zu lassen. Ziel ist des Vereins ist es, nachhaltigen Wohnungsbau voranzutreiben und ihm mithilfe des Qualitätssiegels einen Wiedererkennungswert mit Beispielcharakter zu verleihen. Dem Verein NaWoh gehört einen Beirat aus renommierten Wissenschaftlern und Experten aus dem Bereich der Nachhaltigkeit an, die das System der Zertifizierung nachhaltiger Wohngebäude konsequent weiterentwickeln.

Das NaWoh-Zertifizierungssystem macht nachhaltige Leistungen von Bauherren transparent und bezieht insbesondere die Interessen von Mietern mit ein. Im Vergleich zu anderen auf dem Markt befindlichen Nachhaltigkeitsbewertungssystemen für Wohngebäude spezialisiert sich das NaWoh-System insbesondere auf die Handlungsmöglichkeiten von Wohnungsunternehmen als Bestandshalter. Es zeichnet sich durch drei Besonderheiten aus: das NaWoh-System fokussiert sich speziell auf den Bereich Wohnqualität; es wird ein methodischer Zusammenhang sowohl zwischen Gebäudestandort und Umfeld hergestellt; und Nachhaltigkeit wird zusätzlich ökonomisch aus Sicht des Bauherrn mit einbezogen.

Weitere Informationen zum Qualitätssiegel, den ausgezeichneten Projekten und dem System zur Bewertung und Beschreibung der Nachhaltigkeit finden Sie unter www.nawoh.de

Quelle und Kontaktadresse:
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Pressestelle Mecklenburgische Str. 57, 14197 Berlin Telefon: (030) 824030, Fax: (030) 82403199

(tr)

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