Pressemitteilung | Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)

Bundesregierung muss schnellstmöglich über die Förderung der Elektromobilität entscheiden, um Kaufzurückhaltung entgegenzuwirken

(Bad Homburg/Leipzig) - In seiner heutigen Eröffnungsrede zum VDIK-Kongress "Alternative Antriebe" machte VDIK-Präsident Volker Lange deutlich, dass der VDIK für eine technologieoffene Nutzung aller alternativen Antriebstechnologien eintritt. Die ehrgeizigen Klimaschutzziele sind ohne alternative Antriebstechnologien nicht zu erreichen. Die Elektromobilität spielt dabei eine tragende Rolle, die Anzahl von Elektrofahrzeugen auf deutschen Straßen muss jedoch sehr schnell deutlich gesteigert werden. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe muss durch weitere Investitionen des Staates unterstützt werden. Die erforderlichen finanziellen Mittel sind verfügbar, da die aktuellen Steuereinnahmen deutlich über den Erwartungen liegen und zudem von den Autofahrerinnen und Autofahrern jährlich Steuern und Abgaben in der Größenordnung von 55 Milliarden Euro in die öffentlichen Haushalte fließen. Die bisher verabschiedeten Maßnahmen - beispielsweise verschiedene Steuerbefreiungen, potentielle Nutzervorteile gemäß Elektromobilitätsgesetz - konnten der Elektromobilität überhaupt noch nicht zum Durchbruch verhelfen.

Die internationalen Kraftfahrzeughersteller bieten bereits über 20 serienmäßige Elektrofahrzeug-Modelle, also gemäß Elektromobilitätsgesetz Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, reine Elektrofahrzeuge und Brennstoffzellen-Fahrzeuge, an.

Von insgesamt 23.464 neu zugelassenen Elektrofahrzeugen im Jahr 2015 haben die VDIK-Mitgliedsfirmen einen überproportionalen Marktanteil von 41 Prozent, bei den rein batterieelektrischen Fahrzeugen sogar 56 Prozent. Obwohl auch die ersten drei Monate des Jahres 2016 mit 5.835 Elektrofahrzeugen (inklusive Plug in-Hybrid) noch ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von knapp 29 Prozent ausweisen, ist der Rückgang bei den rein batterieelektrischen Fahrzeugen um knapp 2 Prozent - im März 2016 sogar um knapp 14 Prozent - doch sehr bedenklich.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Insbesondere der Rückgang bei den reinen Elektrofahrzeugen im März 2016 zeigt, dass die Ankündigungen der Bundesregierung, denen bisher leider noch keine konkreten Maßnahmen gefolgt sind, zu einer Kaufzurückhaltung führen, die alle mit der Elektromobilität verbunden Ziele in weite Ferne rücken lassen. Der VDIK fordert seit langem eine Kaufprämie von mindestens 5.000 Euro beim Erwerb eines Elektrofahrzeuges zum Ausgleich der batteriebedingten Mehrkosten sowie die Einführung einer Sonderabschreibung auf Elektrofahrzeuge für gewerbliche Kunden. Selbstverständlich sind die internationalen Fahrzeughersteller bereit, sich angemessen an einer solchen Anschubfinanzierung zu beteiligen. Die Bundesregierung muss nun aber endlich zu einer Entscheidung kommen, um den Attentismus bei privaten und gewerblichen Kunden zu beseitigen. Anbieter und potentielle Käufer von Elektrofahrzeugen brauchen jetzt schnellstmögliche Klarheit."

Selbstverständlich ist für eine deutliche Verbreitung der Elektrofahrzeuge auch der Aufbau einer leistungsfähigen und nicht diskriminierenden Ladeinfrastruktur zwingend erforderlich. Auch hier spielen die Mitglieder des VDIK seit längerer Zeit eine aktive Rolle, indem sie sowohl bei ihren Handelsbetrieben als auch an vielen öffentlich zugänglichen Stellen bereits Mehrfachladesäulen - auch bekannt als Multicharger, an denen alle derzeit bekannten Elektrofahrzeuge laden können - errichtet haben und dies auch zukünftig tun werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) Thomas Böhm, Leiter, Presse und Public Relations Kirdorfer Str. 21, 61350 Bad Homburg Telefon: (06172) 98750, Fax: (06172) 987520

(cl)

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