Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.

Bundesverband Deutscher Stiftungen zu Mark Zuckerbergs Stiftungsvorhaben: Stifter wollen Bleibendes schaffen

(Berlin) - Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat angekündigt, dass er und seine Frau 99 Prozent ihrer 45 Milliarden-Dollar-Anteile an dem Internetkonzern der Chan Zuckerberg Initiative spenden wollen. Wie die Initiative arbeiten wird und in welcher Form, ist allerdings noch nicht bekannt.

Dazu Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen:

"Eine Stiftungserrichtung ist immer eine Entscheidung für nachhaltiges Gemeinwohlwirken und damit zu begrüßen. Auch in Deutschland sind einschneidende biografische Ereignisse häufig Anlass für Stiftungsgründungen. Dies gab jeder dritte Stiftende bei unserer in Kürze erscheinenden Befragung von 700 Stifterinnen und Stiftern an. Mark Zuckerberg sagte zudem, dass die großen Herausforderungen unserer Welt lange Zeithorizonte benötigen und nicht kurzfristig gelöst werden können. Auch unter deutschen Stiftenden ist der Gedanke der Nachhaltigkeit und des langen Atems sehr verbreitet: 95 Prozent stiften, weil sie das Geld für sehr lange Zeit dem gewählten Zweck zur Verfügung stellen wollen und 81 Prozent, weil sie etwas Bleibendes schaffen möchten." Diese und weitere Ergebnisse zu Motiven und Anlässen veröffentlicht der Bundesverband Deutscher Stiftungen kommende Woche im Rahmen der Vorstellung der Studie "Stifterinnen und Stifter in Deutschland. Ihr Engagement - ihre Motive - ihre Ansichten".

Stiftungen in den USA und Deutschland

Der Begriff "Stiftung" ist in den USA, ähnlich wie in Deutschland, im rechtlichen Sinn kein fest stehender Begriff. Der deutschen rechtsfähigen Stiftung bürgerlichen Rechts am nächsten kommt die so genannte private foundation. Private foundations sind in der Regel fördernd tätig.

Dem amerikanischen Foundation Center zufolge gibt es in den USA rund 86.000 Stiftungen mit einem Vermögen von 715 Milliarden US-Dollar und Ausgaben von 52 Milliarden US-Dollar.

Stiften ist auch in Deutschland populär. Allein im Jahr 2014 entstanden knapp 700 neue rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. Insgesamt gibt es rund 21.000 rechtsfähige Stiftungen in Deutschland. Sie haben ein geschätztes Vermögen von 100 Milliarden Euro und schütten jährlich ca. 17 Milliarden Euro aus, davon 4 bis 5 aus eigenen Vermögenserträgen.

Vorstellung der Stifterstudie

Was bewegt Menschen, eine Stiftung zu gründen? Welche Erfahrungen haben sie gemacht? Wie sieht ihr Engagement heute aus? Welche Zukunftspläne haben sie für ihre Stiftung? Für die Studie "Stifterinnen und Stifter in Deutschland. Ihr Engagement - ihre Motive - ihre Ansichten" befragte der Bundesverband Deutscher Stiftungen Anfang 2015 rund 700 Stifterinnen und Stifter aus ganz Deutschland. Die Studie wird am 10. Dezember 2015 von 11 bis 13 Uhr in Berlin vorgestellt. Bei der Studienvorstellung werden die Stifter Michael Stich, Bettina Busch, Heinz Dürr und Dr. Jenny De la Torre Castro anwesend sein. Die Stifterstudie entstand in Kooperation mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und wird gefördert von der Klaus Tschira Stiftung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Haus Deutscher Stiftungen Katrin Kowark, Pressesprecherin Mauerstr. 93, 10117 Berlin Telefon: (030) 8979470, Fax: (030) 89794711

(dw)

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