Pressemitteilung | CARE Deutschland e.V.

CARE warnt vor humanitärer Katastrophe / Forderung nach Schutz und Hilfe für die Zivilbevölkerung

(Bonn) - Der Krieg im Irak droht zu einer Katastrophe für die Zivilbevölkerung zu werden. Als Hilfsorganisation fordert CARE deshalb alle Krieg führenden Parteien nachdrücklich auf, ihre Pflichten aus dem internationalen humanitären Recht ernst zu nehmen und insbesondere den Schutz und die Versorgung der Zivilbevölkerung sicher zu stellen.

Ein Zusammenbruch der ohnehin unzureichenden Trinkwasser-, Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung durch Bombardements der Infrastruktur bedroht das Leben einer Bevölkerung, die durch frühere Kriege und zwölf Jahre Wirtschaftsembargo extrem geschwächt und schutzlos ist. Da Millionen irakischer Kinder bereits jetzt krank und unterernährt sind, besteht ein sehr hohes Risiko für den Ausbruch von Epidemien wie Cholera, Ruhr oder Typhus.

CARE ist die einzige internationale Nicht-Regierungsorganisation, die seit 1991 kontinuierlich im Zentrum und Süden des Irak arbeitet und das Land auch jetzt, nach Kriegsausbruch, nicht verlassen wird. "Die Sicherheit unserer einheimischen und internationalen Mitarbeiter bleibt natürlich eine Hauptsorge", betont Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von CARE Deutschland, "doch so lange es sicher genug für sie ist, werden die CARE-Helfer lebenswichtige humanitäre Unterstützung für Kinder und andere gefährdete Gruppen aufrecht erhalten. Unsere Hilfe konzentriert sich dabei auf die besonders kritischen Bereiche Wasser, Gesundheit und Nahrung".

Mit rund 60 Mitarbeitern betreut CARE im Irak Programme, in deren Mittelpunkt vor allem das Wohlergehen der Jüngsten steht. "Die irakischen Kinder sind unschuldige Opfer dieses Krieges. Sie brauchen unser Mitgefühl und unseren Beistand – oder der humanitäre Preis dieses Krieges wird immens sein", warnt Edith Wallmeier, Nothilfe-Koordinatorin von CARE Deutschland. "Aus diesem Grund ruft CARE die deutsche Bevölkerung dringend zu Spenden für die Kriegsopfer auf."

Als Soforthilfe wird CARE Hospitäler, Gesundheitszentren und soziale Einrichtungen täglich mit 500.000 Litern Trinkwasser versorgen. Hierfür hat CARE bereits vor dem Krieg Fahrzeuge mit 6000-Liter-Tanks sowie 72.000 Liter Benzin in Bagdad bereit gestellt. Außerdem steht eine mobile Werkstatt zur Verfügung, deren Techniker Notreparaturen an zerstörten Wasserwerken, Generatoren, Leitungsnetzen, Abwasserkanälen, Pumpen und Entkeimungsanlagen durchführen können.

55 Tonnen laktose-freier Milch – eine spezielle Diät für unterernährte und chronisch kranke Kinder – sollen so rasch wie möglich an 80 Kinderkrankenhäuser Iraks ausgegeben werden. Ein durchschnittliches irakisches Kind unter fünf Jahren leidet 14 mal pro Jahr an akutem Durchfall – eine Erkrankung, die in Verbindung mit Unterernährung 70 Prozent der Kindersterblichkeit im Irak verursacht.

Drei Millionen Frauen und Kinder werden nach UN-Schätzungen schon in den nächsten Tagen auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen sein. Die Verarmung breiter Bevölkerungsteile ist ein Hauptgrund: Über 85 Prozent der Menschen im Irak sind arbeitslos. Sie verfügen im Durchschnitt über weniger als sechs Dollar im Monat und sind abhängig von Nahrungshilfen des Lebensmittel-für-Öl-Programmes der Vereinten Nationen. Eine kriegsbedingte Unterbrechung dieses Programmes bedeutet für viele den abrupten Verlust ihrer einzigen Nahrungsquelle.

In Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen, irakischen und internationalen humanitären Hilfsorganisationen setzt CARE jetzt alles daran, der drohenden Katastrophe durch schnelle und koordinierte Hilfe zu begegnen. In Jordanien wurde ein Büro für die Koordinierung der regionalen Nothilfe eingerichtet, das schnelle Hilfe im Irak und für Flüchtlinge in benachbarten Ländern leisten kann.

Spendenkonto 44 040
Sparkasse Bonn (BLZ 380 500 00)
Stichwort "Irak"

Weitere Informationen und Online-Spenden: www.care.de

Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland e.V. Dreizehnmorgenweg 6, 53175 Bonn Telefon: 0228/975630, Telefax: 0228/9756351

NEWS TEILEN: