Pressemitteilung | Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) e.V.

CDH fordert zum Dieselgipfel: Zwang zur kostenlosen Nachrüstung durch die Autoindustrie und keine Fahrverbote!

(Berlin) - Die Diesel-Affäre stellt sich als Existenzbedrohung für ganze Berufsstände heraus - und die Verantwortung wird abgegeben? "Es ist Aufgabe der Automobilindustrie, durch wirkungsvolle Nachrüstungen dafür zu sorgen, dass alle mit Schadstoffklasse Euro 5 und 6 zugelassenen Dieselfahrzeuge auch in der Praxis die vorgeschriebenen Schadstoffgrenzwerte einhalten", so Eckhard Döpfer, Hauptgeschäftsführer der Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Vertrieb.

Die CDH, so Döpfer weiter, fordert die Politik auf, die Automobilindustrie dazu zu zwingen, und zwar unabhängig von den damit verbundenen Kosten. Für die Fahrzeugeigentümer müsse diese Nachrüstung dagegen kostenlos sein. Dann werde auch die Schadstoffbelastung in den betroffenen Städten sinken - sicher nicht sofort, aber in einem vertretbaren Zeitrahmen. Deshalb sei man strikt gegen jedwede Fahrverbote und deshalb auch gegen die Einführung einer blauen Plakette, oder was man sich sonst noch in Zukunft vielleicht einfallen lasse, um Fahrverbote in der Praxis durchsetzbar zu machen! Denn damit "bestrafe" und schädige man letztlich die Falschen, nämlich die Kunden. Berufliche Vielfahrer, darunter Handelsvertreter, die wichtigste Mitgliedergruppe der CDH, wären davon besonders betroffen.

Seit den Enthüllungen um die Abgasmanipulation von VW-Dieselmotoren durch entsprechende Software der Motorsteuerung in Amerika, kommen immer mehr Details ans Licht, die die deutsche Automobilindustrie nicht gut aussehen lassen. Exzessiv genutzte Abschaltungen der Abgasreinigung zum Motorschutz oder zu kleine Harnstofftanks und daraus resultierende Stickoxidemissionen, die in der Realität weit über den vorgeschriebenen Werten liegen, mögen in vielen Fällen gerade noch legal sein, zeigen aber ein zutiefst unseriöses und nicht vertrauenswürdiges Geschäftsgebaren der Automobilindustrie. Ob im jeweiligen Einzelfall gerade noch legal oder schon illegal - in Anbetracht der im realen Betrieb um ein vielfaches über den angeblich erreichten und vorgeschriebenen Werten liegenden Stickoxidemissionswerte können sich die Kunden und die Öffentlichkeit nur getäuscht fühlen.

Doch jetzt fällt der deutschen Vorzeigebranche ihr - möglicherweise auch noch wettbewerbs- und rechtswidrig abgesprochenes - Verhalten auf die Füße. Hat sie doch mit ihrem Verhalten die immer wiederkehrenden Stickoxidgrenzwertüberschreitungen und indirekt und in geringerem Maße auch höheres Feinstaubaufkommen als notwendig, in vielen Städten mit zu verantworten. Dort drohen jetzt Fahrverbote für die meisten Dieselfahrzeuge. Deshalb steht sie jetzt in der Verantwortung, alles nur Erdenkliche zu tun, um Fahrverbote überflüssig zu machen.

Dazu sollten nach Meinung der CDH, auch die betroffenen Städte ihren Beitrag leisten: Intelligente Ampelschaltungen, die mit grünen Wellen Pendlerströme am Morgen und am Abend berücksichtigen, emissionsarme Busse und die Förderung emissionsfreier oder emissionsarmer Taxis sollten so schnell wie möglich eingeführt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) Pressestelle Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625600, Fax: (030) 72625699

(sy)

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