Pressemitteilung | Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)

Chancen und Herausforderungen im deutschen Biermarkt / Brauer lehnen Subventionen für Bioenergie ab

(Augsburg) - „Der deutsche Biermarkt wird zwar zunehmend schwieriger für alle Akteure, er zeigt sich derzeit aber in guter Verfassung.“ Das erklärte der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes e.V., Dr. Richard Weber anlässlich der Jahrestagung seines Verbandes am 14. Juni 2007 in Augsburg.

Der deutsche Biermarkt wies im Jahr 2006 ein Plus von 1,4 Prozent beim Bierabsatz auf. Das erste Quartal 2007 zeigte sich mit einem Plus von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als erfreulich gut. Der Export stieg im ersten Quartal um 12,8 Prozent.

Die Brauer sehen für die Entwicklung insbesondere zwei Gründe: Erstens die milden Temperaturen und die früh einsetzende Schönwetterperiode. Zweitens die positive konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Wenn die deutsche Wirtschaft weiter auf Expansionskurs bleibt, hoffe man weiterhin vom Sog erfasst zu werden.

Brauer-Kodex „Bier bewusst geniessen“

Im Hinblick auf die alkoholpolitische Ausrichtung der EU-Kommission forderte Dr. Weber dazu auf, endlich von Werbeverboten und Abgabebeschränkungen Abstand zu nehmen. „Menschen, die das rechte Maß im Umgang mit Alkohol nicht einhalten können, werden sich durch solche Verbote und Beschränkungen nicht davon abhalten lassen, diesen schädlichen Konsum fortzusetzen“, so Dr. Weber. Anstatt alkoholhaltige Getränke unter „Generalverdacht“ zu stellen, sei die Förderung der Eigenverantwortung zum verantwortungsvollen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken sinnvoller und effizienter. Dies zu fördern habe der Deutsche Brauertag den Brauer-Kodex „Bier bewusst geniessen“ verabschiedet. „Mit dem Brauer-Kodex wollen die Brauer bewusst ihre Verantwortung für ihre Produkte und den damit verbundenen Genuss und maßvollem Konsum übernehmen. Sie bekennen sich gegen jede Verharmlosung von übermäßigem Konsum von Alkohol und verzichten bewusst auf die Bewerbung ihrer Produkte speziell gegenüber Jugendlichen“, erläuterte Dr. Weber und wies darauf hin, dass alle im Deutschen Brauer-Bund zusammen geschlossen Brauereien sich einvernehmlich hinter diesen Kodex stellten und sich für seine Durchsetzung bei ihren Partnern in Vertrieb, Handel und Gastronomie einsetzen würden.

Wettbewerbsverzerrende Subventionen für Bioenergie

Die deutschen Brauer fordern die sofortige Einstellung von Subventionen für die Förderung und Gewinnung von Bioenergie. „Der Energiesektor und der Nahrungsmittelsektor konkurrieren zunehmend um ein und dieselben Agrarrohstoffe und Anbauflächen“, so Dr. Weber, der darauf verwies, dass die Brauwirtschaft bei Braugetreide in den vergangenen 18 Monaten eine Preissteigerung von etwa 50 Prozent erfahren habe. Das sei nicht die bloße Folge einer originären Marktentwicklung, sondern das Ergebnis einer einseitigen Förderung der Bioenergie bzw. einer politisch induzierten Wettbewerbsverzerrung“. Der Deutsche Brauer-Bund fordert daher u. a. die sofortige Abschaffung der obligatorischen Flächenstilllegung, die Streichung der Energiepflanzenprämie und den Wegfall des Beimischungsvorgangs von Bioethanol.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB) Jana Mebes, Assistentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Neustädtische Kirchstr. 7a, 10117 Berlin Telefon: (030) 20916715, Telefax: (030) 20916798

(el)

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