Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Deutsche Automobilindustrie forciert Wachstumskurs in China

(Frankfurt am Main) - Mehr als 150 deutsche Zulieferunternehmen werden vom 9. – 10. Juni 2004 auf einem vom Verband der Automobilindustrie (VDA) erstmals organisierten Kongress in Peking mit deutschen Fahrzeugherstellern – Audi, BMW, DaimlerChrysler und Volkswagen – die Chancen für verstärktes Engagement auf dem Wachstumsmarkt China ausloten und anschließend mit über 50 chinesischen Zulieferern zusammentreffen, die an Gemeinschaftsunternehmen und Kooperationen mit VDA-Firmen interessiert sind. China will die Automobilindustrie zu einem entscheidenden Multiplikator für Wachstum und Beschäftigung machen.

„Der VDA setzt damit das Programm um, das der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao vor wenigen Wochen bei seinem Staatsbesuch in Deutschland mit Bundeskanzler Gerhard Schröder vereinbart hat: Stärkeres Engagement mittelständischer und großer deutscher Zulieferer in China, um eine gesunde, wettbewerbsfähige und wirtschaftlich wie technologisch leistungsfähige Struktur in China zu fördern“, betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des VDA, am Mittwoch auf der Automobilausstellung „Auto China 2004“ in Peking vor der internationalen Presse. Die Rekordbeteiligung der deutschen Zulieferer und Hersteller auf der „Auto China“ wertete er als „ein klares Bekenntnis unserer Unternehmen, sich an der Entwicklung der Automobilindustrie in China aktiv zu beteiligen“.

Der VDA-Präsident unterstrich: „Die deutsche Automobilindustrie wird ihr Engagement in China künftig weiter verstärken.“ Der Pkw-Markt in China wuchs allein im letzten Jahr um 75 Prozent auf knapp 2 Millionen Autos, die Produktion sogar um 85 Prozent. Von der gesamten Pkw-Produktion in China von gut 2 Millionen Fahrzeugen stammen mehr als 700.000 oder 36 Prozent von deutschen Konzernmarken. Allein in den ersten vier Monaten erhöhte sich die Pkw-Produktion in China um weitere 46 Prozent auf über 820.000 Autos. Damit sind große Chancen insbesondere für die deutschen Zulieferer verbunden, die in China an rund 100 Standorten mit über 20.000 Mitarbeitern aktiv sind.

Die Aktivitäten der deutschen Automobilindustrie hier in China erfolgen fast schon im Wochen-Rhythmus. Vor vier Wochen habe DaimlerChrysler mit der Beijing Automotive Industry Holding Company Ltd. (BAIC) einen Projektvorschlag zur Fertigung von jährlich 25.000 Limousinen der Mercedes-Benz C- und E-Klasse unterzeichnet. Vor drei Wochen eröffneten die BMW Group und Brilliance China Automotive Holdings das neue Werk in Shenyang, in dem künftig von 3.000 Mitarbeitern jährlich 30.000 BMW 3er und 5er gefertigt werden sollen. Vor zwei Wochen fand die China-Premiere der Langversion des Audi A8 12-Zylinder statt. Und ebenfalls vor wenigen Wochen habe Volkswagen – klarer Marktführer in China – mit der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) die Erklärung zum Bau eines weiteren Fertigungswerks bei Shanghai mit einer jährlichen Kapazität von 150.000 Einheiten unterzeichnet.

Prof. Gottschalk: „Die deutschen Marken haben nicht zuletzt wegen der hohen Bedeutung von Technologie und Innovation einen ausgezeichneten Ruf in China. Der VDA plant, sich bei seinen Qualitätsmanagementaktivitäten in China vor Ort niederzulassen, um die Automobilunternehmen in ihren Qualitätszielen zu unterstützen.“

„Die deutschen Zulieferer sind hoch willkommen in diesem Land“, so der VDA-Präsident. Aktivitäten und Engagements von Unternehmen wie Bosch, ZF, Behr, Continental, Mahle, Siemens VDO Automotive, Thyssen Krupp Automotive, INA, Woco oder anderen hätten gezeigt, wie man mit eigener Fertigung vor Ort erfolgreich sein könne.

Besonders beeindruckend sei, dass die rasch wachsende Mobilität in China nicht nur mit Hilfe modernster Technologie ermöglicht werden solle, sondern auch mit hoher Aufmerksamkeit für den Umweltschutz. Prof. Gottschalk: „China hat offenbar das ehrgeizige Ziel, ganze Entwicklungsstufen einfach zu überspringen.“ Deshalb reiche das Interesse Chinas von moderner deutscher Technologie für Verbrauchs- über Emissionsreduzierung bis zur Fahrsicherheit. Auf dem Kongress werde über Motoren, Getriebe, Lenkungen oder Bremsen bis hin zu Brennstoffzellen oder Wasserstoffantrieben gesprochen.

„China rechnet uns hoch an, dass wir bereits mit Brennstoffzellen-getriebenen Bussen hier in Peking auf der Straße sind“, betonte Prof. Gottschalk. Die bewährte Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Zulieferern sei die beste Voraussetzung dafür, auch den chinesischen Automobilkunden erstklassige Fahrzeuge mit bester Qualität zu liefern.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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