Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Deutsche Automobilindustrie hat Kraftstoffverbrauch neu zugelassener Pkw seit 2008 um 20 Prozent gesenkt / Normverbrauchswert auch auf der Straße erreichbar / Ermittlung des Norm-Kraftstoffverbrauchs ist EU-weit gesetzlich vorgeschrieben

(Berlin) - "Der Kraftstoffverbrauch von neuen Pkw der deutschen Konzernmarken sinkt kontinuierlich - seit 2008 ging der CO2-Ausstoß um 20 Prozent von durchschnittlich 166,6 g CO2/km auf nur noch 132,9 g CO2/km zurück", sagte Dr. Ulrich Eichhorn, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), heute (26. Februar 2015) in Berlin. "Die Normprüfwerte werden entsprechend den gesetzlichen Vorgaben des NEFZ von unabhängigen Prüfinstituten auf dem Prüfstand ermittelt und sind auf der Straße bei sparsamer Fahrweise real erreichbar. Tatsächlich ist es sogar möglich, in der Praxis einen geringeren Verbrauch zu erreichen", betonte Eichhorn. Das haben Tests von Fachzeitungen bestätigt. So kam das Automobil-Magazin "auto motor und sport" bei Testfahrten von über 560 verschiedenen Modellen zu dem Ergebnis, dass bei sparsamer Fahrweise der Normverbrauch im Rahmen der Messgenauigkeit erreicht werde. 40 Prozent der gemessenen Fahrzeuge lagen sogar leicht darunter.

Der VDA weist darauf hin, dass alle Automobilhersteller, die in der EU Neuwagen verkaufen, die gesetzlichen Vorgaben bei der Ermittlung und Angabe des Kraftstoffverbrauchs strikt zu befolgen haben. Ansonsten wird keine Typprüfung erteilt. VDA-Geschäftsführer Eichhorn erklärte: "Das Messverfahren 'Neuer Europäischer Fahrzyklus' (NEFZ) ist eine gesetzliche Regelung, die für die gesamte EU gilt. Darin sind alle Randbedingungen - zum Beispiel Reifen, Temperatur, Licht - normiert und vorgeschrieben. Der Verbrauch wird bei der Typprüfung von einem unabhängigen technischen Dienst, z. B. TÜV, bestimmt." In den USA gelte dagegen das Prinzip der Selbstzertifizierung, weshalb eine behördliche Nachprüfung hier sinnvoll sein könne. Bei sporadisch stattfindenden Nachmessungen in Europa werden die gemessenen Werte nur in wenigen Ausnahmefällen nicht bestätigt, meist liegt in solchen Fällen ein Defekt am Fahrzeug vor.

Damit ist sichergestellt, dass alle gesetzlich vorgeschriebenen Regeln eingehalten werden und der ermittelte Verbrauch korrekt ist. Der NEFZ erfüllt damit seine Aufgabe als einheitliches Regelwerk, das im Wettbewerb einzelne Hersteller weder bevorzugt noch benachteiligt. Die Details zur NEFZ-Verbrauchsmessung sind in der UN/ECE-Regelung 101 akribisch festgelegt. In allgemein verständlicher Form erläutert z. B. die Broschüre "Fakten und Argumente zum Kraftstoffverbrauch" - erstellt vom VDIK, VDA und TÜV Nord - alle relevanten Fragen.

Eichhorn unterstrich: "Ein Vergleich zwischen NEFZ und individuellem Verbrauch ist schon deshalb wenig aussagekräftig, weil äußere Fahrbedingungen und persönlicher Fahrstil wichtige Faktoren sind, die den Kraftstoffverbrauch maßgeblich bestimmen. So führt z. B. Stop-and-Go im Stadtverkehr zu einem deutlich höheren Verbrauch als eine Überlandfahrt."

Der geplante neue Messzyklus WLTP (Worldwide harmonized Light vehicle Test Procedures), den der VDA nachdrücklich unterstützt, weist gegenüber dem NEFZ höhere Geschwindigkeiten, mehr Dynamik und verschärfte Messrandbedingungen auf. Er gibt die heutigen Gegebenheiten besser wieder als der aus den 1990er Jahren stammende NEFZ und wird für dasselbe Fahrzeug höhere Verbrauchswerte ergeben.

Aber auch der WLTP kann nur einen Wert generieren - der zudem noch weltweit repräsentativ und vergleichbar sein soll. Er kann nicht die gesamte Bandbreite der weltweiten Variationen abdecken - und erst recht nicht jeden individuellen Fahrstil. Auch künftig werden Fahrverhalten, Verkehrsgeschehen und Witterungsverhältnisse in den verschiedenen Ländern der Welt unterschiedlich sein - und damit auch der individuelle Verbrauch.

Quelle und Kontaktadresse:
VDA Verband der Automobilindustrie e.V. Pressestelle Behrenstr. 35, 10117 Berlin Telefon: (030) 897842-0, Fax: (030) 897842-600

(mk)

NEWS TEILEN: