Pressemitteilung | Deutsche Kinderhilfe - Die ständige Kindervertretung e.V.

Deutsche Kinderhilfe begrüßt geplante verpflichtende Impfberatung für Eltern von KiTa-Kindern im Präventionsgesetz

(Berlin) - Impfgegner sind entsetzt: Laut Plan von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sollen Eltern von Kita-Kindern zukünftig verpflichtet werden, eine Impfberatung aufzusuchen, bevor ihre Kinder erstmals eine KiTa besuchen dürfen. Die Deutsche Kinderhilfe dagegen begrüßt diesen Ansatz, denn es handelt sich dabei lediglich um eine Impfberatung und nicht etwa um eine Impfpflicht.

Die Kinder selber haben nicht die Freiheit, darüber zu entscheiden, ob sie geimpft werden wollen oder nicht. Ihre Eltern legen mit ihrer Entscheidung für oder gegen Impfungen fest, ob die Kinder an den mitunter gefährlichen Infektionskrankheiten erkranken und möglichen Komplikationen ausgesetzt werden oder ob sie gesund bleiben können.

Das Wohlbefinden, die Gesundheit und das Leben der eigenen und darüber hinaus fremder Kinder, die von den eigenen dadurch angesteckt werden, zu riskieren, obwohl es hierfür einen zuverlässigen Impfschutz gibt, grenzt im Erkrankungsfall bereits an fahrlässige Körperverletzung durch Unterlassen.

Insbesondere die Masern sind eine immer wiederkehrende Problematik für das deutsche Gesundheitssystem. Trotz guter Impfmöglichkeiten gab es 2013 alleine in Deutschland nach Angaben des Robert Koch Instituts 1.773 Infizierte, die für nicht geimpfte Personen eine Gefahr darstellten. Die Deutsche Kinderhilfe fordert daher eine bessere Impfaufklärung in Deutschland und eine Erhöhung der Impfakzeptanz in allen Gesellschaftsschichten.

"An der Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Masern, Kinderlähmung und andere Infektionskrankheiten ist nicht zu zweifeln. Eine Impfberatung für Eltern von Kindern, die eine Kita besuchen wollen ist ein wichtiger erster Schritt für eine gesteigerte Impfakzeptanz" meint Rainer Becker, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe. Des Weiteren fügt er hinzu: "Man erinnere sich an die Einführung der Anschnallpflicht im Auto. Damals wurde argumentiert, dass es eine Beschneidung des Selbstbestimmungsrechts sei. Nun sind die Zweifel ausgeräumt, da die Zahl der Todesopfer durch den Gurt deutlich gesunken ist. Zukünftig kann ich mir Ähnliches für die Akzeptanz des Impfens vorstellen."

Der von Herrn Gröhe geplante Eingriff in die Freiheitsrechte der betroffenen Eltern kann als sehr moderat betrachtet werden. Diejenigen, denen die Gesundheit ihrer Kinder am Herzen liegt, werden diesen Vorstoß nicht einmal als Eingriff empfinden, denn es geht nicht um eine Impfpflicht, sondern nur um eine Impfberatung.

Hintergrund der geplanten verpflichtenden Impfberatung ist es, die Impfraten in Deutschland zu erhöhen, denn je höher die Durchimpfungsrate ist, desto weniger Erkrankungen, weniger gefährliche Nebenwirkungen und weniger tote Kinder wird es zu beklagen geben.

Die Deutsche Kinderhilfe - Die Kindervertreter e. V. würde es daher sehr begrüßen, wenn das Kabinett dem aktuellen Entwurf des Präventionsgesetzes, das am Mittwoch verabschiedet werden soll und die verpflichtende Impfberatung vor dem KiTa-Besuch enthält, zustimmt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Kinderhilfe e.V. Pressestelle Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Telefon: (030) 24342940, Fax: (030) 24342949

(sy)

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