Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Deutsche Medizintechnik mit guten Aussichten in Iran / German Pavilion auf "Iran Health" / Weiterhin Beschränkungen bei Finanzierung

(Berlin) - Für die deutsche Medizintechnikbranche bietet die vom 15. bis 18. Mai 2016 in Teheran stattfindende Gesundheitsmesse "Iran Health" einen guten Überblick über die Geschäftsmöglichkeiten in Iran. Im Rahmen des bundesgeförderten German Pavilion sind 20 deutsche Unternehmen vor Ort vertreten und präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen im Bereich Medizintechnik. Auf Initiative von SPECTARIS ist es in diesem Jahr kleinen und mittelständischen Unternehmen möglich, sich in Iran unter gemeinsamer Flagge zu präsentieren. Auch die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen sind auf der Messe vertreten.

Traditionell war Deutschland wichtigster Medizintechniklieferant in Iran. Diese Spitzenposition ging jedoch nach Verschärfung der internationalen Sanktionen verloren. "Zwar waren Medizinprodukte von den internationalen Sanktionen ausgeschlossen, aufgrund der Finanzsanktionen bzw. den Behinderungen im Zahlungsverkehr haben sich viele Unternehmen jedoch aus Iran zurückgezogen", sagt David Santorum, Projektmanager für Außenwirtschaft und Exportförderung bei SPECTARIS. Die neuen Rahmenbedingungen sollten es ermöglichen, die verlorenen Marktpositionen wieder zurückzugewinnen. Die Voraussetzungen dafür stehen gut: "Medtech made in Germany" genießt in Iran einen ausgezeichneten Ruf.

Trotz der Geschäftsaussichten ist jedoch auch Vorsicht geboten. Ein Teil der Iran-Sanktionen wurde zwar ausgesetzt, wesentliche Beschränkungen bleiben aber nach wie vor bestehen. Zahlreiche Unternehmen beklagen sich beispielsweise über die Weigerung vieler Banken, ihre Iran-Geschäfte zu finanzieren. Diese Zurückhaltung geht auf die noch bestehenden US-Beschränkungen zurück. Einige europäische Banken sind noch gebrandmarkt von den hohen Strafen, die sie an die US-Behörden aufgrund angeblicher Verstöße gegen amerikanisches Embargorecht zahlen mussten. "Damit das Wiener Abkommen langfristig Bestand haben kann, müssen die Erwartungen aller Beteiligten erfüllt werden. Für Iran ist der wirtschaftliche Aufschwung wichtiger Bestandteil davon. Dieses Ziel kann jedoch nur mit dem Engagement der Finanzwirtschaft verwirklicht werden", so David Santorum.

Am 16. Januar 2016 hat die Internationale Atomenergiebehörde bestätigt, dass Iran seinen Verpflichtungen aus dem gemeinsamen Aktionsplan (Wiener Vereinbarung) nachgekommen ist. Mit dem sogenannten "Implementation Day" wurde vereinbarungsgemäß mit dem Sanktionsabbau begonnen und der Weg für die Normalisierung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Teheran und der internationalen Staatengemeinschaft geebnet. Iran hofft nun auf einen deutlichen Aufschwung seiner Wirtschaft. Im persischen Land sind Investitionsgüter veraltet oder in einem sehr schlechten Zustand. Der große Nachholbedarf eröffnet deutschen Unternehmen vielversprechende Geschäftschancen. Während des verschärften Embargos wurden vor allem Waren aus Asien importiert. Die höhere Qualität und das Know-How sprechen jedoch dafür, dass in Zukunft die Nachfrage nach Medizintechnik aus Deutschland steigen wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Markus Wolters, Öffentlichkeitsarbeit Werderscher Markt 15, 10117 Berlin Telefon: (030) 414021-0, Fax: (030) 414021-33

(cl)

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