Pressemitteilung | Deutsche Säge- und Holzindustrie e.V. (DeSH) - Geschäftsstelle Wiesbaden

Deutscher Holzwirtschaftsrat unterstützt Holz-Charta der Bundesregierung

(Wiesbaden) - In einem Schreiben an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit hat der Deutsche Holzwirtschaftsrat den beschäftigungs- und energiepolitischen Beitrag deutlich gemacht, den die Holzwirtschaft im Rahmen der von der Bundesregierung initiierten Charta Holz leisten kann, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Absicht der Bundesregierung, die Holzverwendung zu fördern, wird nachdrücklich begrüßt. Damit kann die Bundesregierung nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz (CO2-Reduzierung) und zum Verbraucherschutz leisten, sondern auch in wesentlichem Umfang Beschäftigung sichern und verbessern.

Die Holzwirtschaft, die mit 700.000 Arbeitnehmern mehr Personen als die chemische Industrie, der Kohlebergbau und die Stahlerzeugung zusammengenommen beschäftigt, spielt gerade im ländlichen Raum eine besondere Rolle als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber. Der Bundeskanzler hat die Mitarbeit des Deutschen Holzwirtschaftsrates an der Charta Holz nachdrücklich befürwortet und in seiner Regierungserklärung vom 14.03.2003 die Rolle des Mittelstandes als Motor des Wachstums ausdrücklich hervorgehoben. Deshalb hat der Deutsche Holzwirtschaftsrat seine Vorstellungen präzisiert und dem Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit vorgeschlagen, im Rahmen der Charta Holz besonderes Gewicht auf drei Maßnahmen zu legen:

1. Verbesserung der Rahmenbedingungen vor allem durch:

- Einführung einer Präferenz für nachwachsende Rohstoffe bei der öffentlichen Beschaffung. Angesichts eines weltweit zunehmenden Rohstoff- und Energiebedarfs kommt umweltverträglichen Produkten wachsende Bedeutung zu. Dem sollte bei öffentlichen Beschaffungen Rechnung getragen werden.
- Einführung einer zeitlich befristeten Reduzierung der Mehrwertsteuer für beschäftigungsintensive Baudienstleistungen. Die Erfahrungen in Frankreich und Italien mit der Reduzierung der Mehrwertsteuer für Renovierungsmaßnahmen sind außerordentlich positiv im Hinblick auf die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze und die Erzielung höher Steureinnahmen. In Deutschland sind 25 Mio. Wohnungen modernisierungsbedürftig. Es sind deshalb erhebliche Impulse durch diese Maßnahmen zu erwarten, die zudem die Schwarzarbeit zurückdrängen werden.
- Überprüfung der verschiedenen Förderinstrumente, Verordnungen und Regelwerke mit dem Ziel, bestehende Hindernisse bzw. Beschränkungen für die Verwendung von Holz zu beseitigen.

2. Förderung der Forschung und Lehre

Zentraler Punkt ist die Einrichtung von Lehrstühlen für Holzbau und Modernisierung. In Forschung und Lehre ist der Holzbau und die Vermittlung des holzbautechnischen Wissens gegenüber Stahl und Beton stark unterrepräsentiert und damit im Wettbewerb benachteiligt. Die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen der Holz-wirtschaft sind in besonderem Maße auf Gemeinschaftsförderung und daraus resultierende Innovationen angewiesen.

3. Mobilisierung des Rohstoffs Holz

Eine ausreichende Versorgung mit dem Roh- und Werkstoff Holz ist Grundlage für alle Maßnahmen der Charta Holz. Die zunehmende Nachfrage der rohstoffverbrauchenden Industrien sowie die Bereitstellung von Holz zur Energieerzeugung machen es erforderlich, dass alle Maßnahmen zur Erhöhung des Angebots ausgeschöpft werden. Hierzu gehören besonders alle die Effizienz steigernden Maßnah-men im Bereich Transport und Logistik sowie die Schaffung und Mobilisierung von Holzsortimenten für solches Rohholz, das bisher ungenützt im Wald verblieben ist.

Der Deutsche Holzwirtschaftsrat stellt abschließend fest, dass bei Konzentration der Charta Holz auf diese vordringlichen Maßnahmen mit erheblichen Beschäftigungsimpulsen und Energieeinspareffekten zu rechnen ist.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e.V. Bahnstr. 4, 65205 Wiesbaden Telefon: 0611/977060, Telefax: 0611/9770622

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