Pressemitteilung | Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Deutschland Spitzenreiter bei Rückstandskontrollen / EU-Kommission legt Rückstandsbericht für 2004 vor

(Frankfurt a. M.) - In Deutschland werden Lebensmittel so umfassend wie in keinem anderen europäischen Land auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln überprüft. Das zeigt der jetzt veröffentlichte Rückstandsbericht der EU-Kommission für das Jahr 2004. Ein Viertel der 55.000 in Europa gezogenen Proben von Obst, Gemüse und Getreide entfiel auf Deutschland. Gesucht haben unsere Lebensmittelkontrolleure nach fast 600 verschiedenen Wirkstoffen, obwohl hierzulande nur gut 300 zugelassen waren. Im Durchschnitt haben die EU-Länder auf 169 Substanzen geprüft. Selbst die ähnlich kontrollfreudigen Niederlande hatten weniger als 400 Stoffe im Testprogramm.

Die deutschen Behörden haben damit auch ein strenges Auge auf Importware. Fast 80 Prozent des Obstes und rund 60 Prozent des Gemüses, die hierzulande verzehrt werden, stammen aus ausländischer Produktion. Und für Orangen, Bananen oder Avocados werden häufig andere Pflanzenschutzmittel benötigt als die in Deutschland zugelassenen. In 39 Prozent der Proben aus der Bundesrepublik wurden keinerlei Rückstände nachgewiesen. 53 Prozent enthielten Rückstände innerhalb der zulässigen Höchstmengen. Bei acht Prozent der Proben wurde dieser Wert überschritten. „Wir werden uns dafür einsetzen, durch intensive Beratung und Weiterbildung der Landwirte Höchstmengen-Überschreitungen weiter zu verringern“, erklärt dazu Volker Koch-Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. Die gesetzlichen Höchstmengen sind Handelsnormen. Sie zeigen, ob ein Pflanzenschutzmittel vorschriftsmäßig angewandt wurde. Von einer gesundheitlichen Gefährdungsgrenze sind sie weit entfernt.

Der Anteil von Höchstmengen-Überschreitungen im nationalen Untersuchungsprogramm gibt zudem kein repräsentatives Bild von unserem Lebensmittelangebot. Denn die Behörden prüfen bevorzugt Obst- oder Gemüsearten, die bereits häufiger durch Höchstmengen-Überschreitungen aufgefallen sind. Aussagekräftiger sind da die Ergebnisse des koordinierten EU-Untersuchungsprogramms. Dort fanden sich Rückstände über der zulässigen Höchstmenge nur in 2,4 Prozent der Proben aus Deutschland. Untersucht wurden im Jahr 2004 Erdbeeren, Äpfel, Tomaten und Kopfsalat, dazu Lauch, Kopfkohl, Orangensaft und Hafer.

Kurzprofil:
Der Industrieverband Agrar e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Zusammenschluss von Unternehmen der agrarchemischen und agrarbiologischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 51 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrieverband Agrar e.V. (IVA) Hannelore Schmid, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Karlstr. 21, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 2556-1281, Telefax: (069) 2556-1298

(wl)

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