Pressemitteilung | Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) - Hauptgeschäftsstelle

Deutschland hat ab 2003 die europaweit saubersten Kraftstoffe / Deutsche Automobilindustrie soll "Vogel-Strauss-Politik" beim Thema Dieselruß aufgeben

(Berlin/Radolfzell) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die sich derzeit abzeichnende flächendeckende Einführung schwefelfreier Kraftstoffe zum 1. Januar 2003. "Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Luftreinhaltung und zum Klimaschutz in Deutschland. Wir haben jetzt die saubersten Kraftstoffe Europas!", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. Die Deutsche Umwelthilfe hatte im Herbst 1998 gemeinsam mit dem Umweltbundesamt, dem Verkehrsclub Deutschland, dem ADAC und Teilen der Automobilindustrie die Bundesregierung aufgefordert, durch einen steuerlichen Anreiz (analog zur Einführung des bleifreien Benzins) schwefelfreie Kraftstoffe zu begünstigen. Erfreulicherweise wurde diese Maßnahme im Bundesrat von allen Ländern unterstützt. "Die sauberen Kraftstoffe helfen Mensch und Umwelt. Auch die Autoindustrie profitiert. Die Einhaltung der strengen EURO IV-Abgasnormen wird ihr durch schwefelfreie Kraftstoffe erleichtert", so Resch.

Für das neue Jahr wünscht sich die Deutsche Umwelthilfe von der bundesdeutschen Automobilindustrie, dass diese ihre "Vogel Strauss Politik" beim Thema Dieselruß aufgibt. Die im November 2002 gestartete Aktion "Kein Diesel ohne Filter" setzt sich für die sofortige Einführung einer Technologie zur Beseitigung der krebserregenden Dieselrußpartikel ein. Die Partner sind die gleichen wie bei den sauberen Kraftstoffen. Die Initiative umfasst Umwelt-, Automobil- und Verkehrsverbände, Verbraucherschützer, den Deutschen Kinderschutzbund, das Umweltbundesamt und als wissenschaftlichen Berater die Weltgesundheitsorganisation. Nur die deutsche Autoindustrie hat die Seiten gewechselt. Vom Umweltvorreiter in Sachen saubere Kraftstoffe ist sie nun Bremser. Der VDA-Präsident Gottschalk wurde hierfür vom Umweltmagazin natur&kosmos mit dem "Hammer des Monats" ausgezeichnet.

Anders ausländische Hersteller: Peugeot, Citroen und Fiat haben bis heute 400.000 Fahrzeuge mit Dieselrußfilter verkauft. Toyota und ein weiteres Unternehmen, das derzeit noch nicht genannt sein möchte, scheren ebenfalls aus der durch den VDA zusammengehaltenen Blockadefront aus und haben der Deutschen Umwelthilfe gegenüber angekündigt, in 2003 dieselrußgefilterte Modelle auf den Markt zu bringen. Die übrigen Hersteller, vor allem die deutschen Automobilunternehmen, verweigern sich dem Rußfilter weiterhin und verkaufen Modelle, die 10.000 mal mehr Dieselruß ausstoßen als die von Peugeot, Citroen und Fiat. "Es sind die selben Argumente, mit denen schon einmal eine Umwelttechnik jahrelang verhindert wurde - auch bei der Einführung des Katalysators war kein Argument zu absurd; vom fehlenden Platz für den Filter im Bodenblech bis hin zu den angeblichen Protesten der Taxifahrer wird argumentiert", so Resch. Aus diesem Grund werden die in der Initiative "Kein Diesel ohne Filter" zusammenarbeitenden Organisationen Anfang des Jahres konkrete Kauftipps für rußgefilterte Fahrzeuge aussprechen, die Bürger detailliert über die Haltung der einzelnen Unternehmen informieren und ihre "kreative Aktionen" zur Durchsetzung der Dieselrußfilterung weiter intensivieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Umwelthilfe e.V. Güttinger Str. 19 78315 Radolfzell Telefon: 07732/99950 Telefax: 07732/999577

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